Heute kommen wir zu unserem nächsten Jahresrückblick 2023. Dieses Mal geht es um die 3×3-Teams. Dabei werden nicht jedes einzelne Turnier und jedes einzelne Ergebnis berücksichtigt, sondern es wird überblickartig berichtet:

3×3-Herren – Europa und die Welt auf Augenhöhe

Beim FIBA 3×3 World Cup in Ulaanbaatar (23.–29. Juni) zeigten die deutschen Herren herausragende Leistungen. Nach Siegen gegen Australien (21:17), Madagaskar (21:13) und Belgien (17:16) sowie einer Niederlage gegen Serbien (9:21) stand man im Achtelfinale. Dort wurde die Niederlande nach dramatischem Verlauf mit 19:18 besiegt, ehe im Viertelfinale mit dem 22:14-Erfoilg gegen die USA der absolute Höhepunkt folgte. Erst im Halbfinale wurde das junge DBB-Team von Spanien gestoppt (15:21). Im Spiel um Platz 3 waren die Serben dieses Mal nur einen Tick besser (16:21). Platz 4 bedeutete dennoch das beste deutsche WM-Resultat bisher.

Beim Europe Cup in Kopenhagen (5.–7. September) gewann Deutschland im Gruppenspiel gegen Ungarn mit 21:13, während man gegen Frankreich nach einer durchweg knappen Partie mit 20:21 unterlag. Im Viertelfinale ging es gegen Österreich, wo sich das DBB-Team deutlich mit 21:13 durchsetzen konnte. Im Halbfinale traf Deutschland auf das erfahrene lettische Team. Nach einem bis zu den letzten Sekunden spannenden Spiel unterlag die DBB-Auswahl knapp mit 19:21. Im Spiel um Platz drei hieß der Gegner Italien. In einem engen Spiel unterlag Deutschland den wurfstarken Italienern mit 15:22 und belegte einen großartigen vierten Platz.

3×3-Damen – Zwischen Erfahrung und Aufbruch

In den World Cup (Ulaanbaatar) starteten die deutschen Damen mit zwei Siegen, 18:16-Sieg gegen Brasilien und 21:16 gegen die Ukraine. Es folgten noch in der Gruppenphase zwei Niederlagen, 14:18 gegen die Mongolei und 13:15 gegen Spanien. Endstation war dann im Achtelfinale gegen Polen, das nach spannendem Spielverlauf mit 18:20 verloren ging. Platz 11 zeigte Licht und Schatten, aber auch klare Fortschritte.

Beim Europe Cup in Kopenhagen überzeugten die DBB-Frauen in der Gruppenphase mit Siegen gegen Polen (19:12) und Dänemark (14:11). Im Viertelfinale war dann allerdings Endstation, gegen Frankreich schied man mit 11:17 aus. Platz 5 war dennoch ein starkes Ergebnis.

World University Games: Gold für Deutschlands 3×3-Damen

Einen großartigen Erfolg erzielten die deutschen 3×3-„Studentinnen“ bei den World University Games 2025 in Bochum. Elisa Mevius (University of Oregon/USA), Luisa Nufer (Vereinslos), Sarah Polleros (Lointek Gernika Bizakaia/ESP) und Laura Zolper (Södertälje Basketbollklubb/SWE) holten sensationell die Goldmedaille. In der Vorrunde wurden Neuseeland (21:7) und Italien (16:12) bezwungen, das Viertelfinale gegen Ungarn war eine klare Angelegenheit für die Deutschen (21:11). Im Halbfinale gewann Deutschland gegen Tschechien mit 21:15 und unter dem Jubel der rund 2.000 Zuschauer:innen in der Jahrhunderthalle gewann man auch das Finale gegen China mit 21:15.

Auch die deutschen 3×3-„Studenten“ machten in Bochum positiv von sich reden. Linus Beikame (3×3 Baskets Bonn Telekom/TK Hannover), Vincent Hennen (Seeburger College Wizards Karlsruhe), Carlo Meyer (Vereinslos) und Lennart Schultz (BG Göttingen) starteten mit einem leichten 21:6-Erfolg gegen Indien in das Turnier. Das 13:21 gegen die Mongolei war dann ein heftiger Dämpfer, aber im Viertelfinale ließ man Chile beim 21:9 keine Chance. Litauen erwies sich beim 13:21 im Halbfinale als zu stark, aber gegen Tschechien schrammte Deutschland im Spiel um Platz drei nur knapp an einer Medaille vorbei (17:21).

U23-Damen – Lehrreiches Weltcup-Abenteuer in Xiong’an

Beim FIBA U23 World Cup in China starteten die deutschen Damen furios mit einem 21:7 gegen Algerien, verloren knapp 11:16 gegen Frankreich und 18:20 gegen Polen, gewannen zum Abschluss 22:8 gegen Venezuela. Das Viertelfinale wurde verpasst, aber das Potenzial war klar sichtbar. 3×3-Disziplintrainer Robert Birkenhagen: „Die Niederlage gegen Polen hat sehr geschmerzt, da unser Weiterkommen damit vom Tisch war. Mit unserem Damenteam hatten wir uns definitiv andere Ziele gesetzt, aber haben unser Potenzial nicht konstant abgerufen.“

U23-Herren – Millimeter fehlen fürs Viertelfinale

Die U23-Herren verpassten beim World Cup das Viertelfinale nur durch Punktedifferenz. Nach knappen Niederlagen (13:15 gegen Kroatien, 14:15 gegen Litauen) folgten klare Siege (21:9 gegen Polen, 15:10 gegen Iran). Platz 3 in der Gruppe bedeutete jedoch das knappe Aus. 3×3-Disziplintrainer Robert Birkenhagen: „Nachdem wir gestern unter unseren Möglichkeiten geblieben sind, freut es mich, dass wir heute gegen Polen die richtige Antwort gefunden haben. Wir haben es geschafft uns in allen Belangen verbessert. Gegen Iran konnten wir anknüpfen. Auch wenn es offensiv etwas weniger wurden, waren wir defensiv locked in. Dass wir jetzt trotz der Steigerung ausscheiden ist schade, aber so läuft das bei einer WM. Wir haben einige Freiwürfe verworfen, die uns im Punktevergleich wehgetan haben. Aber diese Lows gehören dazu, um im nächsten Jahr wieder Motivation zu sammeln und neu anzugreifen.“

U21-Damen

In Riga/Lettland holte das Team um Maira Banko, Alinde Kerluku, Lilith Maitra und Lisanne Räwer Tanguep in der Nations League bei den drei Stops Platz vier, Platz zwei und noch einmal Platz zwei. Disziplintrainerin Beatrix Waffenschmied war zufrieden: „Nachdem man sich am ersten Tag erwartungsgemäß erst einmal finden musste und die in Summe deutlich 3×3 erfahreneren Spielerinnen uns klare Grenzen aufgezeigt haben, hatten wir an den Folgetagen gleich zweimal die Gelegenheit im Finale zu spielen. Ich bin sehr stolz auf unser Auftreten und die Art und Weise, wie wir für einander gespielt haben.“

Auch in Ventspils/Lettland erspielte sich das deutsche Damenteam zweimal den Finaleinzug und holte sogar einmal den Stop-Sieg gegen Lettland. Am zweiten Tag belegte die DBB-Auswahl den dritten Platz vor Griechenland. Insgesamt zeigte das Team eine starke Leistung und belohnte sich mit guten Ergebnissen. Das Team bestand aus Maira Banko, Johanna Huppertz, Lena Lingnau und Lisanne Räwer.

U21-Herren

Ordentlich Lehrgeld zahlen mussten die U21-Herren bei ihren sechs Stops in Lettland. Beste Ergebnisse waren zwei dritte Plätze beim 3. und 5. Stop. Insgesamt gab es fünf Siege bei zehn Niederlagen.

Fazit – 3×3 made in Germany: auf stabilem Fundament

2025 war ein starkes Jahr für den deutschen 3×3-Basketball: Die Männer belegten bei WM und EM Platz 4, die Frauen erreichten Platz 5 beim Europe Cup, und die Nachwuchsteams zeigten auf allen Ebenen internationale Wettbewerbsfähigkeit. Deutschland hat sich als feste Größe in Europa und in der Welt etabliert – das Fundament steht, die Medaillen sind greifbar nahe.