Nach der gestrigen Niederlage im ersten Testspiel der EM-Vorbereitung gegen Tschechien, verliert Deutschland im zweiten Spiel gegen die Türkei deutlich mit 63:95 (23:22, 11:26, 14:20, 15:27).

Nach starker Anfangsphase verlässt die deutsche Mannschaft im Verlauf der Partie zunehmend das Wurfglück. Auf der anderen Seite zeigen sich die Türkinnen besonders beim Dreier enorm treffsicher. Dazu kommen viele Ballverluste der DBB-Damen, durch die es merklich an Offensivrhythmus mangelt.

Im Vergleich zum Spiel gegen Tschechien pausieren neben Alex Wilke diesmal auch Emily Bessoir und Marie Gülich. Dafür ergänzen Leonie Fiebich und Luisa Geiselsöder das deutsche Aufgebot.

Munterer Schlagabtausch

Bundestrainerin Lisa Thomaidis verändert ihre Starting-Five auf zwei Positionen und schickt neben Jenny Crowder, Alina Hartmann und Ama Degbeon auch Leonie Fiebich und Luisa Geiselsöder aufs Parkett der Ahmet Cömert Sports Hall. Die Veränderungen zeigen sofort Wirkung und das Zusammenspiel zwischen Fiebich und Geiselsöder beschert Deutschland die ersten Punkte (4:2). Eine die sich anscheinend was vorgenommen hat ist Leonie Fiebich. Mit sieben Punkten im ersten Viertel, drückt der frischgekürte MVP der spanischen Liga früh dem Spiel seinen Stempel auf. Die Türkinnen gehen das Tempo allerdings mit und versenken 4/4 Dreiern. Auf deutscher Seite erzielen Alina Hartmann und Lina Sontag die ersten Treffer von außen. Zum Ende des ersten Abschnitts bringt Luisa Geiselsöder Deutschland durch ihre Punkte fünf und sechs mit 23:22 knapp in Führung.

 

 

Ballverluste bereiten Probleme

Leonie Fiebich bleibt auch im zweiten Viertel zuverlässig und erhöht per Dreier auf 26:22. Im Anschluss folgt allerdings ein 18:0-Lauf der Türkei. Deutschland ist in dieser Phase zu unkonzentriert und findet keine Lösungen gegen die Distanzwürfe der Gastgeberinnen, die auf 26:40 erhöhen können. Lisa Thomaidis hat Redebedarf. Nachdem Timeout fangen sich die DBB-Damen und verkürzen dank Lina Sontags zweitem Dreier auf 34:46. Zur Pause liegt Deutschland trotz Fiebichs 15 Punkten mit 34:48 hinten.

Das dritte Viertel eröffnet abermals ein erfolgreicher türkischer Dreier (34:51). Neben Fiebich übernimmt in der Offensive nun vor allem Luisa Geiselsöder. Die Center-Spielerin erzielt insgesamt zwölf Punkte im dritten Abschnitt und setzt sich immer wieder gut in der Zone durch. Leider verpasst das Team von Lisa Thomaidis in dieser Phase viele offene Würfe, während die Türkinnen weiterhin munter Dreier werfen. Beispielhaft für das deutsche Spiel ist eine Sequenz mit drei aufeinanderfolgenden Offensivrebounds, die jedoch nicht in Zählbares umgewandelt werden können. Ein 7:0-Lauf der Türkei erhöht den Rückstand auf 38:64. Immerhin kann Geiselsöder mit acht Punkten in Folge für Deutschland auf 48:68 verkürzen.

Dreierfestival in Istanbul

Wer glaubt die Türkinnen hätten ihr Pulver verschossen, den straft das Schlussviertel Lügen. Mit sieben weiteren Dreiern bei zwölf Versuchen, kommt Deutschland nicht mehr in Schlagdistanz und liegt nach drei gegnerischen Distanztreffern in Folge mit 52:79 zurück. Für Deutschland läuft es in dieser Phase immerhin offensiv besser. Sowohl Hartmann als auch Geiselsöder treffen ihre Distanzwürfe. Darüber hinaus erzielt Britta Daub ihre ersten Punkte im DBB-Dress und stellt zwischenzeitlich auf 60:87. Abschließend lässt sich festhalten, dass die Türkei am heutigen Abend einfach zu gut aufgelegt war und nach einem ausgeglichenen ersten Viertel, das Heft im weiteren Spielverlauf klar an sich gerissen hat. Für Deutschland heißt es nun Mund abputzen und den Blick auf die nächsten Aufgaben der Vorbereitung richten.

 

 

„Wichtige Erfahrung“

Leonie Fiebich: „Ich glaube das war heute eine tolle Möglichkeit uns mit einem Medaillenfavoriten bei der EuroBasket zu messen. Wir haben trotz der Niederlage viel mitgenommen und aus meiner Sicht einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Unsere Kommunikation war heute deutlich besser und wir hatten phasenweise einen guten Wurfrhythmus. Steigern müssen wir uns definitiv noch bei unserer Konstanz.“

Lisa Thomaidis: „Die Türkei war ein sehr starker Gegner und hat gezeigt, warum sie bei der EuroBasket um eine Medaille kämpfen. Jedes Spiel, das wir gegen diese Art von Gegner bestreiten, wird uns für künftige Spiele helfen. Wir haben uns gefreut, dass einige Spielerinnen heute Abend wieder dabei waren, und werden als Team weiter wachsen.

Für Deutschland spielten: Emily Bessoir (dnp) Jennifer Crowder (0 Pkt), Britta Daub (2), Ama Degbeon (2), Emma Eichmeyer (2), Leonie Fiebich (17), Luisa Geiselsöder (21), Alina Hartmann (11), Johanna Klug (2), Anna Lappenküper (0), Lina Sontag (6), Emma Stach (0)

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Emily Bessoir DNP UCLA/USA
Jennifer Crowder 0 medical instinct Veilchen Göttingen
Britta Daub 2 G.D. ESSA Barreiro/POR
Ama Degbeon 2 zuletzt: BKG Prima Akadamia/HUN
Emma Eichmeyer 2 Girolive Panthers Osnabrück
Leonie Fiebich 17 Casademont Zaragoza/ESP
Luisa Geiselsöder 21 zuletzt: La Roche Vendee/FRA
Alina Hartmann 11 zuletzt: CD Zamarat/ESP
Johanna Klug 2 Eigner Angels Nördlingen
Anna Lappenküper 0 inexio Royals Saarlouis
Lina Sontag 6 UCLA/USA
Emma Stach 0 zuletzt: AS NIKI Lefkadas/GRE