Während zuletzt in der WNBL kaum von echten Überraschungen die Rede sein konnte, änderte sich dieses Bild am vergangenen Wochenende. In einigen Partien hieß der Sieger anders, als zuvor erwartet worden war. Zwei Teams freuten sich über ihre ersten Siege in dieser Saison, zwei Teams stehen als Gruppensieger schon so gut wie fest. Wir werfen einen Blick auf den interessanten Spieltag.

Vorrunde Gruppe 1 Nordwest
BG Bonn 92 – TG Neuss Junior Tigers 77:55
Metrool Girls – SteelFire 3-2-1 72:66
RheinStars Ladies Hürth – OSC Junior Panthers 70:78

Von Beginn an nutzte der Liganeuling aus Bonn die Tatsache, dass der Gegner ohne einige wichtige Spielerinnen antrat, konsequent aus. Kontinuierlich bauten Luca Raschke (16), Carlotta Alegre Rieger (12), Julia Faller (12) & Co ihren Vorsprung aus, spielten sehenswert zusammen (24 Assists) und siegten hochverdient. Bei Neuss trafen Jana Schnelle (16) und Lydia Sy (14) zweistellig. Einem Run im dritten Viertel verdanken die ohne Lilly Kaprolat und Marla Krizanovic angetretenen Metropol Girls den umkämpften Erfolg gegen SteelFire 3-2-1. Beide Teams lieferten sich eine sehenswerte Partie mit mehreren Führungswechseln. Julia Martin (Foto unten re., 24), Amelie Kröner (15/13 Reb.) und Lily Keune (10) waren die spielbestimmenden Akteurinnen beim Sieger, Sarah Polleros (24/15 Reb.) und Johanna Mooshage (13) punkteten bei den Gästen am besten. Mit viel Mühe entledigte sich der neue Spitzenreiter OSC Junior Panthers der kniffligen Aufgabe beim Tabellenletzten. Letztlich war die bessere zweite Hälfte ausschlaggebend für den Erfolg von Frieda Bühner (22), Tessa Strompen (18), Katherina Hoffmeier (14) und Marieke Köster (10). Bei den RheinStars erzielten Katharina Berg (18), Isabel Budenz (13) und Josephine Tautz (12) die meisten Punkte, Olivia Okpara kam auf beeindruckende 19 Rebounds.

Vorrunde Gruppe 2 Nordost
Junior-Lions Academy – ChemCats Chemnitz 52:79
ALBA Berlin – TuS Lichterfelde 54:64

Als souveränen Auftritt darf man das Gastspiel des Titelverteidigers aus Chemnitz beim „Nachbarn“ in Halle bezeichnen. Von Beginn an ließ der Favorit keinerlei Zweifel daran, wer das Feld als Sieger verlassen würde. Die Gastgeberinnen um Annika Sophia Schwarz (10) kämpften unverdrossen bis zum Ende, aber die ChemCats (Nicole Brochlitz 18, Lilli Frölich 12) waren deutlich zu stark. Mühevoll, aber letztlich ungefährdet setzte sich der Titelfavorit aus Lichterfelde im Lokalderby bei ALBA Berlin durch. ALBA (Inesa Kahrovic 16, Lilly Driesener 13, Leoni Kreyenfeld 10) legte alles in die Waagschale und blieb lange im Spiel, aber TuSLi konnte den Ansturm des Herausforderers erfolgreich abwehren. Helen Spaine (17), Martha Pietsch (13) und Lina Sontag (12/16 Reb.) sorgten für den „standesgemäßen“ Erfolg.

Vorrunde Gruppe 3 Mitte
Team Mittelhessen – Dragons Rhöndorf 80:64
Junior Dolphins Marburg – DJK Don Bosco Bamberg 54:58
Main Sharks – Rhein-Main Baskets 80:58

Die Entscheidung über den ersten Platz nach der Vorrunde dürfte gefallen sein. Mit zwei starken Vierteln sicherte sich das Team Mittelhessen den klaren Erfolg über Rhöndorf. Die Gäste (Emilia Tenbrock 24/10 Reb., Nika Carstens 14, Linda Brückner 11) hatten einen gebrauchten Tag erwischt, gaben aber trotz der aussichtslosen Lage nie auf und gewannen den Schlussabschnitt. Die Gastgeberinnen wurden von einer starken Elisa Mevius (Foto oben, 25/EFF 35) getragen und hatten in Lena Dziuba (15), Linn Villwock (10) und Klara Römer (10) weitere zweistellig punktende Korbjägerinnen. Mit der Rückkehr der zuvor verletzten Nina Kühhorn gelang der DJK Don Bosco Bamberg der erste Erfolg in dieser Spielzeit. Zunächst sah vieles nach dem erwarteten Sieg der Junior Dolphins (Kaja Szych 20, Lisa Kiefer 13) aus, aber die Gäste hatten die nur fünf Minuten andauernde eigene Führung genau zur richtigen Zeit. Kühhorn war mit 28 Punkten die erfolgreichste Werferin der Gäste und wurde zweistellig von Nora Hummel (10) unterstützt. Kurzen Prozess machten ganz starke Main Sharks mit den Rhein-Main Baskets. Danguole Pupkeviciute (22), Lilly Feistkorn (15), Lina Vogt (13) und ihre Teamkolleginnen rannten förmlich über den Gegner hinweg und verbesserten ihre Playoff-Chancen mit dem ersten Sieg nach fünf Niederlagen enorm. Paula Süssmann (20), Louisa Groth (11) und Lucy Voss (11) konnten letztlich nur Schadensbegrenzung betreiben.

Vorrunde Gruppe 4 Süd
Pfalz Towers – USC Freiburg 75:63
SG Royals Südwest – TS Jahn München 58:74
Basket-Girls Rhein-Neckar – BSG Basket Ludwigsburg 71:50

Die bisher so voraussehbar verlaufende Gruppe Süd brachte am vergangenen Wochenende gleich zwei Überraschungen. Mit einer bärenstarken Vorstellung bezwangen die Pfalz Towers den USC Freiburg und sorgten so für neue Platzierungs-Spannung in der Gruppe. Bianca Helmig (Foto li., 22), Annika Holzschuh (20), Annika Soltau (16/18Reb./EFF 29) und Maria Vidovic (10) bewiesen letztlich den längeren Atem und hielten Luisa Nufer (19/17 Reb.), Sophie Ouedraogo (12) und Zoe Krammer (10) in Schach. Bis zur Pause durfte die SG Royals von einem Sieg gegen den ungeschlagenen Primus aus München träumen. Letzterer war mit einem dünnen Aufgebot nach Saarlouis gereist, agierte aber nach dem Seitenwechsel souverän und hatte in Sarah Lange (18), Elisaweta Petrukhnova (18), Talena Fackler (13) und Jessica Lange (12) die besten Werferinnen. Für die SG punkteten Gabriela Nemcova (16) und Romy Brück (14) am erfolgreichsten. Willen versetzt Berge und so kamen die bisher sieglosen Basket-Girls Rhein-Neckar zum überzeugenden und in der Höhe niemals erwarteten Erfolg gegen Ludwigsburg. Julia Wroblewski (23), Eleah Steins (18) und ihr Team setzten sich im zweiten Viertel von den Gästen ab und legten noch ein starkes Schlussviertel hin. Bei der BSG um Noreen Stöckle (11), Christina Diamantaki (10) und Maria Konstantinidou (19 Reb.) lief viel zu wenig zusammen, um eine Siegchance zu bekommen.

Foto oben: Lena Wereschinski Photography