Nach dem gestrigen Testspiel-Sieg gegen Italien musste sich das Team von DBB-Bundestrainer Alan Ibrahimagic heute den Südeuopäern geschlagen geben. Im Bundesleistungszentrum Kienbaum unterlag die Nachwuchs-Auswahl Gegner Italien mit 71:80 (20:25, 18:20, 15:17, 18:18). Ferdinand Zylka (19 Zähler, Foto) erzielte die meisten Punkte für die ING-DiBa-Korbjäger. Trotz der Niederlage war das Spiel ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Weltmeisterschaft (1.-9. Juli 2017 in Kairo/Ägypten).

Italien startete konzentrierter als am Vortag in die Partie. So gingen die ersten Punkte des Spiels durch zwei Freiwürfe auch auf das Konto der Südeuropäer. Doch Zylka konterte die erste Führung mit einem Dreipunktwurf. In der Folge gab es einige Ballverluste und Fehlwürfe auf beiden Seiten, die mit Fastbreaks beantwortet wurden. Sehenswert setzte Zylka Herkenhoff beim 5:4 (2:30 Min.) in Szene. Doch vor allem der Reboundvorteil der Italiener verschaffte diesen immer wieder wichtigen Ballbesitz (13:9 im ersten Viertel). Bei Deutschland versuchte Zylka nun das Spiel zu ordnen. Sein Dreier zum 12:13 brachte Deutschland wieder in Schlagdistanz. Mit zwei Dreiern bauten die Gäste in der Folge dann jedoch ihre Führung auf sieben Punkte aus. Dank Jona Hoffmann schmolz dieser Rückstand vor der Viertelpause auf 20:25.

Auch im zweiten Abschnitt blieb die Partie temporeich. Sebastian Much konnte mit seinen fünf Punkten innerhalb der Startminuten wichtige Zähler auf das deutsche Konto bringen. Nach vier Minuten im zweiten Abschnitt glich Felix Hecker aus der Distanz zum 33:33 aus. Doch dann reagierten die Italiener mit sehr viel Druck über das gesamte Feld, störten früh und zwangen die deutsche Auswahl so immer wieder zu Fehlern. Die Auswirkung: Die Italiener konnten sich mit 35:43 wieder leicht absetzen (16:30 Min.). Trainer Ibrahimagic reagierte mit einer Auszeit. Aber auch in der Schlussphase des ersten Durchgangs kamen die Adlerträger durch 13 Turnover zu selten zwingend unter den italienischen Korb. Folgerichtig ging es beim Stand von 38:45 in die Kabine.

In die zweiten Hälfte startete das Ibrahimagic-Team in den ersten Szenen deutlich präsenter und kämpferischer. Der starke Ferdinand Zylka (nach 30 Sekunden) mit drei Punkten und Lars Lagerpusch mit zwei Zählern verkürzten den Rückstand auf 43:46. Doch dann leiteten Mezzanottes Dreier eine stärkere Phase der Italiener ein, die zwischenzeitlich zu einer Zehn-Punkte-Führung führten (45:55, 25:30 Min.). Zu leicht ließen die Deutschen Punkte liegen, wie Philipp Herkenhoff, der einen einfachen Fastbreak verlegte (26:30 Min.). Aufgrund der offensiven Probleme sahen sich die DBB-Korbjäger, trotz einer verbesserten Defense, einem Neun-Punkte-Rückstand vor dem Schlussviertel gegenüber (53:62).

Doch mit einem Blitzstart durfte das Team von Ibrahimagic innerhalb von nur 45 Sekunden wieder hoffen. Drei Freiwürfe von Hecker sowie ein einfacher Lay-up durch Hoffmann sorgten für den perfekten Beginn in den Schlussabschnitt. Ein Dreier von Santucci und zwei Zähler von Massone verpassten dieser Hoffnung jedoch einen schnellen Dämpfer (31:00 Min.). Erneut war es Santucci, der nach einem Turnover von Philipp Herkenhoff aus der Distanz erfolgreich war. Doch Nelson Weidemann (Foto re.) bot in der Folge zwei gute Szenen: Erst traf der Münchner aus der Halbdistanz und setzte dann Ferdinand Zylka im Fastbreak wunderschön in Szene (66:70, 34:00 Min.). Den Gästen schien in den Schlussminuten nun ein wenig die Kraft auszugehen, was die deutsche Mannschaft jedoch aufgrund von zu vielen Unkonzentriertheiten nicht nutzen konnte. Der stark aufspielende Albrigth Okeke sorgte mit seinem Dreier eine Minute vor dem Ende dann für die Vorentscheidung (70:77).

DBB-Bundestrainer Alan Ibrahimagic ist trotz der Niederlage mit dem Länderspiel zufrieden: „Wir hatten eine sehr aufschlussreiche Woche hier in Kienbaum. Die Tests gestern und heute haben den Spielern noch einmal wichtige Erfahrungen auf höchstem internationalen Niveau gegeben.“ Dadurch, dass die deutsche Mannschaft auf einige wichtige Spieler verzichten musste, konnte Bundestrainer Alan Ibrahimagic, viele Spieler testen und ihnen wichtige Einsatzzeiten zu geben. Alle elf Spieler kamen so auf über neun Minuten Spielzeit. In knapp drei Wochen startet der deutsche Nachwuchs in die Weltmeisterschaft, wo er in einer Gruppe mit Gastgeber Ägypten, Puerto Rico und Litauen ist.

Für Deutschland spielten:
Bennet Hundt (ALBA BERLIN), Nelson Weidemann (FC Bayern München, 12), Felix Hecker (MTV Kronberg, 6), Niklas Bilski (Junior Löwen Braunschweig, 2), Ferdinand Zylka (ALBA BERLIN/Lok Bernau, 19), Jona Hoffmann (Baunach Young Pikes, 4), Philipp Herkenhoff (SC RASTA Vechta/Young RASTA Dragons, 9), Lars Lagerpusch (SG Braunschweig/Junior Löwen Braunschweig/MTV Wolfenbüttel, 6), Sebastian Much (JSerra Catholic High School, 9), Philipp Hadenfeldt (ASC 46 Göttingen/BBT Göttingen), Marten Linßen (Bayer GIANTS Leverkusen/Valparaiso University/USA, 4).

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