Nachdem die U23-Herren gestern auf Platz zwei ihrer Gruppe ins Viertelfinale des FIBA 3×3 U23 World Cup 2023 in Lublin/Polen einziehen konnten, wartete dort die tschechische Auswahl. Diese konnte nach Verlängerung mit 21:20 bezwungen werden und machte den Weg frei für das Halbfinale gegen die USA. Trotz großem Fight musste man sich dem US-Team mit 10:21 geschlagen geben und zog somit ins Spiel um Platz drei. Gegen Frankreich folgte dort eine der besten Turnierleistungen des Teams von 3×3-Disziplinchef Matthias Weber, die in einem 22:14-Sieg und der Bronzemedaille endete. Damit konnten die 3×3-Jugend-Mannschaften nach WM-Gold (U18-Jungen), EM-Bronze (U17-Mädchen) auch im Bereich der U23 eine Medaille gewinnen.

Fertig nervenstark

Deutschland startete mit viel Selbstbewusstsein und nach Punkten von Denzel Agyeman und Leon Fertig mit der 4:1-Führung. Nach den Anfangsminuten näherten sich beide Teams leistungstechnisch immer mehr aneinander an und Tschechien kämpfte sich zurück in die Partie (5:4, 3.). Die DBB-Herren konnten sich aber immer wieder einen kleinen Vorsprung erspielen und nutzten ihre Tempovorteile (9:7, 5.). Im Verlauf folgte die beste Phase des deutschen Teams. Fertig erhöhte mit fünf Punkten in Serie die Führung auf 15:10. Doch Tschechien behielt die Ruhe und kam noch vor Anbruch der letzten zwei Minuten zum Ausgleich (15:15, 8.). In der Schlussphase nahm die Partie nochmal Fahrt auf und beide Mannschaften liefen offensiv heiß. Ein Dunk von Agyeman brachte das Spiel mit 19:19 in die Verlängerung. Dort legte Tschechien vor, doch Fertig zog beim Zweier ein Foul und verwandelte beide Freiwürfe. Somit zogen die U23-Herren ins WM-Halbfinale ein (21:20).

USA überlegen

Von Beginn an war die USA überlegen und nach 1:5-Start direkt auf Betriebstemperatur. Deutschland mühte sich gegen die athletischen Amerikaner und konnte das Tempo zunächst nicht matchen. Bis zur Fünf-Minuten-Marke bekam Deutschland den Rückstand nicht unter vier Punkte und musste nach Fertigs Treffer den nächsten Scoring-Run hinnehmen (6:13, 5.). Beide Mannschaften agierten mit offenem Visier und blockten zum Teil spektakulär. Defensiv fanden die DBB-Herren allerdings weiterhin keine Lösungen, um die nötigen Stops zu bekommen und gerieten immer weiter ins Hintertreffen (9:17, 7.). In der Schlussphase machte die USA vor Ablauf der zehn Minuten die 21 Punkte voll und zog damit ins Finale ein (10:21).

Mit zweiter Luft zu Bronze

Die Anfangsphase gestaltete sich auf Augenhöhe und nach unterhaltsamen zwei Minuten glich Frankreich zum 4:4 aus. Deutschland nutzte nach Switches seine Größenvorteile aus und punktete vermehrt in der Zone (6:7, 3.). Als Frankreich drohte wegzuziehen, drehte Agyeman auf deutscher Seite auf und erzielte fünf Punkte am Stück, die das Spiel Richtung Deutschland drehten (13:9). Frankreich wehrte sich und kam nochmal auf zwei Punkte ran, doch das DBB-Team machte vor allem die kleinen Sachen gut. Ob es Rebounds, Fouls ziehen oder clevere Defense war, Deutschland wirkte den Tick entschlossener. In den letzten zwei Minuten zogen die 3×3-Herren nach Treffern von Schwalm und Beikame endgültig davon. Fertig gehörte das Schlusswort, nachdem er erst zwei Freiwürfe zum 20:14 und kurz darauf den Zweier zum 22:14 netzte. Deutschland krönt seine Turnierleistung in Polen damit mit der Bronzemedaille.

„Medaille spricht für sich“

3×3-Disziplinchef Matthias Weber zog folgendes Fazit: „Im Viertelfinale haben wir spät die Nerven behalten und in einer sehr aufreibenden Partie Tschechien geschlagen. Gegen die USA haben uns leider die Rebounds komplett aus dem Spiel genommen und somit waren die USA uns immer einen Schritt voraus. Im Spiel gegen Frankreich haben wir wiederum viele Dinge richtig gemacht, waren taktisch diszipliniert und haben Emotionen reingebracht. Dass wir nun auch im U23-Bereich eine Medaille gewinnen konnten ist ein toller Erfolg und unterstreicht unseren Weg im 3×3.“

Für Deutschland spielten

Denzel Agyeman (TK Hannover), Linus Beikame (TK Hannover), Leon Fertig (3×3 Düsseldorf), Leander Schwalm (TuS Makkabi Frankfurt)