Heute fand der zweite Spieltag der 3×3-U21-Nations League in Krakau statt. Nachdem der erste Spieltag eine deutsche Finalbeteiligung hervorbrachte, waren diesmal beide Teams im Finale vertreten. Die U21-Damen, trainiert von 3×3-Disziplintrainer Emre Atsür und die U21-Herren, trainiert von 3×3-Disziplinchef Matthias Weber, konnten ihre heutige Leistung jedoch nicht mit einem Tagessieg krönen.

U21-Herren

Im ersten Gruppenspiel trafen die DBB-Herren auf die Schweiz. Die deutsche Mannschaft war von Beginn an hellwach und punktete zügig in der Zone (3:0, 1.). Doch nicht nur offensiv gab das deutsche Team den Ton an. Über eine körperlich robuste und enge Mannverteidigung ließ die DBB-Auswahl keinen Raum für die Schweizer. In den Folgeminuten punkteten Linus Beikame und Co. mehrfach in der Zone und bauten dadurch ein komfortables Führungs-Polster auf (8:2, 5.). Die Gegner fanden keine Lösungen um die disziplinierte Verteidigung der deutschen Mannschaft auszuhebeln und erhöhten deshalb die Intensität gegen den Ball. Dadurch verlor die Begegnung an Tempo und beide Nationalmannschaften taten sich schwer Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen. Der Knoten platzte dann durch Agyeman, als er drei Minuten vor Schluss per Alley-Oop-Abschluss auf eine zweistellige Führung stellte (12:2, 7.). In den Schlussminuten ließ die deutsche Auswahl nichts mehr anbrennen und krönte die defensive Meisterleistung mit einem 19:6-Erfolg.

Die zweite Begegnung des Spieltages gegen Israel begann furios. Nach 40 gespielten Sekunden wurden bereits insgesamt sechs Punkte erzielt und die deutsche Mannschaft lag vorne (4:2, 1.). In den nächsten Minuten sortierten sich die Defensiv-Reihen besser und die Intensität stieg. In der Folge ergaben sich kaum leichte Möglichkeiten zu punkten. Von außen fehlte auf beiden Seiten das Wurfglück, jedoch gelang es den DBB-Herren durch athletische Korbleger, schwere Abschlüsse zu verwandeln (7:5, 4). Die U21 verteidigte weiterhin eng am Mann und erarbeitete sich Schritt für Schritt eine wachsende Führung. Der erste deutsche Zweier der Partie von Philip Hecker ebnete den Weg zum Sieg (14:6, 7.). In den Schlussminuten warf der Gegner nochmal alles rein, kam aber letztlich nie gefährlich nah an die DBB-Herren ran. Mit einem Endergebnis von 19:14 sicherte sich die deutsche Mannschaft die erste Finalteilnahme in Krakau.

Finale

Im Finale warteten die Spanier auf die U21-Nationalmannschaft. Die Finalbegegnung begann spektakulär. Zwei Dunks und ein blinder Pass später steht es nach einer Minute 2:2. In den Folgeminuten blieb es eine ausgeglichene Partie. Beide Teams zogen zum Korb und fand zügig Wege um die gegnerische Verteidigung zu überraschen (5:6, 4.). Doch mit der Zeit wurde das Spielgeschehen immer physischer und besonders das deutsche Team fand nicht schnell genug eine Lösung auf die körperliche Spielweise der Spanier. Dennoch verhinderten die 3×3-Herren, dass die spanische Führung ausgebaut wurde und blieb stets in Schlagweite (8:11, 7.). Unterm Korb nutzte der Gegner deutsche Unkonzentriertheiten aus und verhinderte so, ein deutsches Comeback. Trotz aller kämpferischen Mühen unterlag das deutsche Team den Spaniern schließlich mit 19:13 und verpasste damit die Chance auf den Tagessieg.

Stimme zum Tag

Disziplinchef Matthias Weber sagte folgendes zur Leistung der U21-Herren: „Wir hatten zwei gute Spiele in der Gruppenphase, wo wir uns auch jeweils mit einem Sieg belohnen konnten. Gerade das zweite Spiel war wichtig, da Israel auch nicht zu unterschätzen ist. Wir konnten das K.O.-Spiel für uns entscheiden und standen deshalb heute auch das erste Mal in Krakau im Finale. Leider haben wir im Finale gegen Spanien einige Chancen liegen lassen und an einigen Stellen in der Defensive zu wenig investiert. Da haben wir uns selber einer Chance beraubt.“

Für Deutschland spielten:

Denzel Agyeman (TK Hannover), Linus Beikame (TK Hannover), Joshua Günther (TK Hannover), Philip Hecker (Hanau White Wings)

Foto: DBB

U21-Damen

Im ersten Gruppenspiel wartete Polen auf die deutsche Auswahl. In den Anfangsminuten war es eine Partie auf Augenhöhe. Die DBB-Damen zogen stark zum Korb und punkteten in der Zone, während die Polinnen ihre Treffsicherheit aus Distanz unter Beweis stellten (6:4, 3.). In der Folge nahm das Spiel Fahrt auf und die deutsche Mannschaft nutzte ihre Handlungsschnelligkeit, um die Gastgeberinnen zu überraschen und schnelle Punkte in Ringnähe zu erzielen. Das deutsche Team versperrte Drives in die Zone und zwang somit die Polinnen zu schwierigen Zweiern aus der Distanz (9:6, 5.). In den Schlussminuten übernahmen die DBB-Damen immer mehr die Spielkontrolle und bauten die Führung weiter aus. Besonders unterm Korb erarbeiteten sie sich gute Abschlussmöglichkeiten, weswegen die Führung nie gefährdet war. Elisa Mevius sorgte dann mit einem Zweier für das frühzeitige Ende und den 22:11-Endstand aus deutscher Sicht.

Im zweiten Gruppenspiel ging es gegen die Österreicherinnen. Das deutsche Team erlebte einen Raketenstart in die Begegnung. Vier Würfe – Vier gefallene Körbe- . Nach 90 Sekunden führten die DBB-Damen bereits mit 5:0. Auch in der Verteidigung ließ die deutsche Auswahl nichts anbrennen und sorgte dafür, dass die Gegnerinnen kaum zu einfachen Abschlüssen kamen. Flinke Hände unterbrachen mehrmals das Aufbauspiel und ein physisches Auftreten unterm Korb verhinderten Punkte für die Österreicherinnen. Das deutsche Team spielte sich einen Rausch und war nicht mehr aufzuhalten (12:2, 4.). Auch der restliche Verlauf der Partie zeichnete eine dominante Leistung der DBB-Auswahl ab. Nach knapp sechs gespielten Minuten war es Emilia Tenbrock, die durch einen Distanzwurf die einseitige Partie frühzeitig beendete (21:2, 6).

Finale

Im Finale ging es erneut gegen Spanien. Beide Mannschaften punkten früh und wirken sofort wach. Den besseren Start erwischen jedoch die Spanierinnen, da das deutsche Team mehrmals den Ball verlor und somit nicht aufschließen konnte (7:3, 3.). In den nächsten Minuten zogen die DBB-Damen das Tempo an und erhöhten sowohl hinten, als auch vorne den Druck. Die Gegnerinnen hatten Schwierigkeiten die Zone zu verteidigen, weshalb der Rückstand Stück für Stück verkürzt wurde (10:12, 8.). Immer wieder war es Elisa Mevius, die durch mehrere schnelle und artistische Abschlüsse am Korb an sich riss. Kurz vor Schluss war die Partie immer noch völlig offen. Es schien so, als hätten die Spanierinnen den Sieg sicher (14:15, 9.). 5 Sekunden stehen noch auf der Shotclock – Mevius zieht – Mevius täuscht an – Mevius trifft – Buzzer beendet die reguläre Spielzeit. Mit einem Stand von 15:15 ging es also in die Verlängerung. Beide Teams schenkten sich nichts und erneut brachte Mevius das deutsche Team in Führung (16:15, 11.). Doch in den nächsten Angriffen zeigte Spanien ihre ganze Klasse und kombinierte sich zum Tagessieg (16:17, 12.). Schade – Dennoch war es eine tolle Leistung und unglaubliches Spiel.

Stimme zum Tag

Disziplinchef Matthias Weber sagt folgendes über die heutige Leistung der U21-Damen: „Wir sind sehr gut gestartet mit guten Leistungen in der Gruppe gegen Österreich und Polen. Das Finale war dann ein absoluter „3×3-Leckerbissen“. Es war ein tolles Spiel mit allem was dazu gehört. Dramatik, Spannung, Buzzer-Beater und Overtime. Das Team hat Moral bewiesen und eine tolle Aufholjagd hingelegt. Natürlich ist es schmerzhaft, dass wir uns dafür am Ende nicht belohnen konnten, sollten aber trotzdem sehr stolz auf unsere heutige Leistung sein.“

Für Deutschland spielten:

Greta Kröger (BBZ Opladen), Elisa Mevius (Siena Saints/USA), Sarah Polleros (Herner TC), Emilia Tenbrock (Columbus State University Cougars/USA)

Foto: DBB