Im letzten Gruppenspiel der FIBA U20 Women’s EuroBasket 2025 in Portugal traf die deutsche Mannschaft auf Frankreich. Nach starkem Start geriet das deutsche Team Mitte des ersten Viertels aus dem Rhythmus und verlor zwischenzeitlich den Zugriff auf das Spiel. Frankreich nutzte die Phase konsequent und setzte sich früh ab. Trotz einer engagierten Aufholjagd im Schlussviertel gelang es der Mannschaft von Bundestrainerin Constanze Wegner nicht mehr die Partie zu drehen. Am Ende stand es 67:80 (13:24, 15:28, 18:12, 21:16). Mittwoch geht es im Achtelfinale weiter (tbd, live und kostenlos auf dem YouTube-Kanal der FIBA).

Guter Start, dann Einbruch

Im dritten Gruppenspiel musste die U20-Damen verletzungsbedingt auf Annika Soltau und Mailien Rolf verzichten. Beide Teams starteten mit viel Intensität in der Defense, Punkte blieben zunächst aus. Erst nach rund zwei Minuten traf Englisch unterm Korb zur 2:0-Führung. Frankreich glich kurz darauf an der Freiwurflinie aus (2:2, 3.). Die Französinnen agierten mit der körperlich dominanten Centerspielerin Lutbert, die defensiv wie offensiv präsent war. Diala brachte Deutschland durch Freiwürfe wieder in Führung, wenig später erhöhte sie dort auf 5:2. Deutschland gab in dieser Phase das Tempo vor, verteidigte energisch und spielte mutig nach vorn: Scheu traf im Drive zum 7:2, Diala erhöhte erneut von der Linie (5.). Frankreich reagierte mit einem frühen Timeout. Nach der Auszeit kam mehr Bewegung ins französische Spiel, doch Byvatov störte mehrfach erfolgreich die Passwege. Frankreich verkürzte mit einem schnellen Zug zum Korb auf 9:4, Koch konterte direkt per Dreier zum 12:4. Doch Frankreich fand nun besser ins Spiel, traf zweimal aus der Zone und aus der Distanz (13:11). Deutschland nahm eine Auszeit, um das Momentum zu brechen. Der Versuch misslang: Ein defensiver Fehler ermöglichte Frankreich den Ausgleich (13:13, 7.), kurz darauf übernahmen sie erstmals die Führung. Deutschland verlor offensiv den Faden, erlaubte einfache Punkte (13:17). Defensiv ließen die Französinnen kaum noch Raum, Deutschland fand keine Antwort, während Frankreich weiter zog (13:21). Auch in der Schlussminute ließ Frankreich nicht locker, kam erneut an die Linie und erhöhte auf 13:24. Mit einem 18:0-Lauf beendete Frankreich das erste Viertel, die DBB-Auswahl ging mit einem deutlichen Rückstand in die erste Pause.

Frankreich dominiert

Frankreich kam mit viel Energie aus der Viertelpause und traf direkt zweimal unter dem Korb zum 13:28. Die deutsche Offensive tat sich weiterhin schwer, wurde von der aggressiven französischen Defense zu schwierigen Würfen gezwungen, die ihr Ziel nicht fanden. Frankreich blieb konsequent, erhöhte auf 13:33. Bundestrainerin Constanze Wegner nahm ein Timeout. Den 27:0-Lauf der Französinnen konnte Scheu nach einem Ballgewinn unterbrechen (15:33). Diala kam kurz darauf an die Linie und verkürzte auf 16:33. Frankreich reagierte postwendend per Dreier (16:36, 13.). Der große Rückstand machte sich im deutschen Spiel spürbar. Unsicherheit und schlechte Abschlüsse häuften sich. Byvatov sorgte mit einem abgefangenen Pass und einem Layup im Fastbreak für Entlastung (18:36), legte wenig später erneut erfolgreich nach. Doch Frankreich blieb dominant, zog das Tempo weiter an und baute die Führung über Schnellangriffe auf 20:43 aus. Nach Erreichen der Teamfoulgrenze kam Frankreich erneut an die Linie. Emanga traf nach guter Ballbewegung unter dem Korb (22:45), Manten legte per Korbleger nach (24:45, 17.). Frankreich erhöhte von der Linie auf 24:47 und traf im Anschluss auch von außen zum 24:50. Deutschland leistete sich in dieser Phase zu viele Fehler, Ballverluste, Schrittfehler, überhastete Entscheidungen. Nach einem Foul traf Scheu zwei Freiwürfe (26:52) und kurz vor der Pause noch einmal aus der Zone zum 28:52-Halbzeitstand.

Boxscore

Deutscher Lauf

Die deutsche Mannschaft kam kämpferisch aus der Kabine, kam aber im ersten Angriff nicht an der weiterhin stabilen französischen Verteidigung vorbei. Nach rund zwei Minuten war es Frankreich, das die ersten Punkte des Viertels per And-One zum 28:55 erzielte. Scheu antwortete direkt im nächsten Angriff zum 30:55, ehe Perner von außen traf und auf 33:55 stellte. Byvatov versenkte ebenfalls einen Dreier zum 36:55 (25.). Ein Lauf der deutschen Auswahl setzte sich fort: Byvatov legte im nächsten Angriff per Layup nach. Frankreich reagierte mit einer Auszeit und traf daraufhin zum 38:59 (26.). Das deutsche Momentum geriet kurz ins Stocken, doch Perner stoppte die Flaute mit ihrem nächsten Dreier (41:59). Harz traf einmal von der Linie, defensiv agierte das DBB-Team nun kompakter und zwang Frankreich zu schwierigen Abschlüssen. Zwei Punkte durch Scheu verkürzten auf 44:59 (29.), Harz legte mit einem weiteren Korb nach. Frankreich antwortete erneut aus der Distanz und erhöhte an der Freiwurflinie zum Viertelende auf 46:64. Trotz verbesserter Leistung blieb der Rückstand deutlich.

Gekämpft bis zum Ende

Englisch eröffnete das Schlussviertel mit zwei Punkten unter dem Korb. Beide Teams hielten das Tempo hoch und agierten weiterhin mit viel Energie. Diala traf nach einem Foul zweimal von der Linie (50:66), kurz darauf verkürzte sie per Dreier weiter auf 53:66. Frankreich fand anschließend wieder Lösungen im Angriff und erhöhte auf 53:68 (34.). Manten konnte an der Freiwurflinie verkürzen, doch ein Block der Französinnen stoppte den nächsten deutschen Angriff. Im darauffolgenden Angriff setzte Manten dennoch ein Ausrufezeichen und traf von außen zum 57:68 (37.). Perner legte direkt mit einem weiteren Dreier nach. Frankreich reagierte mit einer Auszeit. Byvatov traf anschließend zweimal von der Linie zum 62:69. Doch Frankreich konterte ebenfalls von der Freiwurflinie und hielt den Vorsprung. Im Fastbreak kam Byvatov erneut an die Linie und stellte auf 64:71 (39.). Koch traf wenig später von außen zum 67:73. Frankreich sammelte in den Schlusssekunden noch einmal vier Punkte von der Freiwurflinie zum 67:77. Timeout Deutschland bei 30 Sekunden auf der Uhr. Der folgende Angriff blieb ohne Abschluss. Frankreich setzte per Freiwurf den Schlusspunkt zum 67:80.

„Sie haben nie aufgegeben“

Bundestrainerin Constanze Wegner: „Wir haben gut angefangen. Frankreich hat irgendwie ein bisschen gepennt und das konnten wir am Anfang gut nutzen. Natürlich fangen die dann auch irgendwann an zu spielen und die haben uns von Mitte des ersten Viertels bis zur Halbzeit echt lang gemacht. Das haben wir dann in der zweiten Halbzeit echt nochmal gut rumgekriegt. Wir sind dann nochmal auf sechs rangekommen, aber am Ende hat es dann nicht gereicht. Hut ab an die Mädels, dass wir da aus so einem Mörder-Rückstand zurückgekommen sind. Sie haben nie aufgegeben. Jetzt ist heute und morgen erstmal frei und dann gucken wir gegen wen es weitergeht.“

Für Deutschland spielten
Spielerin Punkte Verein
Joanna Scheu 11 MTV Stuttgart
Nafi Harz 3 ALBA Berlin
Miriam Diala 11 George Washington University/USA
Marie Perner 9 TSV 1880 Wasserburg
Chloé Emanga Noupoué 2 BasCats USC Heidelberg
Marianna Byvatov 13 BC Pharmaserv Marburg
Jana Koch 6 EIGNER Angels Nördlingen
Helena Englisch 5 Eisvögel USC Freiburg
Annika Soltau dnp Baden Basket 54/SUI
Mailien Rolf dnp University of Arizona/USA
Maja Manten 7 New Baskets Oberhausen
Paula Huber-Saffer 0 Eisvögel USC Freiburg