Angesichts der längeren Basketball-losen Zeit, in der wir nun schon seit einiger Zeit stecken, haben wir uns entschieden, in loser Folge noch einmal etwas genauer auf das 70-jährige Jubiläum des DBB Ende vergangenen Jahres einzugehen. In exklusiver Auflage von nur 70 Exemplaren wurde dafür eine kleine Jubiläumsbroschüre erstellt, die neben den Präsidenten und Generalsekretären jeweils ein Ereignis aus den sieben Jahrzehnten DBB 1949 – 2019 besonders würdigte. Heute Teil vier, die erste Medaille für den DBB:

Erste Medaille für den DBB
Kadetten holen 1981 EM-Bronze in Saloniki

So beschrieb es Paul G. Pätzel in seinem Vorspann in der BASKETBALL: „Der rasche Aufschwung des Basketballsports im Bereich der Bundesrepublik Deutschland hält an. Das lang erwartete Erfolgserlebnis hat sich eingestellt. Mit einer Bronzemedaille kehrt die deutsche Jugend-Nationalmannschaft (Kadetten – Anm. .Red.) von der VI. Europameisterschaft in Saloniki zurück. Die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes entschied das Endrundenspiel um den dritten Platz gegen Finnland mit 78:64 (41:31) erstaunlich sicher für sich.“

Da war sie, die erste Medaille für den deutschen Basketball Bund (1983 folgte ebenfalls durch die Kadetten bei der EM im eigenen Land bereits die nächste). Dabei hatte es in den abschließenden drei Testspielen gegen Israel gar nicht so rosig für das Team von Bundestrainer Pit Callies ausgesehen. Drei Niederlagen setzte es, die Hoffnungen waren gedämpft. Doch schon im ersten Gruppenspiel gegen Griechenland zahlte sich aus, dass Herren-Bundestrainer und Co-Trainer der Kadetten Yakovos Bilek den Gegner zuvor sowohl im Training als auch bei Testspielen persönlich beobachtet hatte. Prompt wurde mit dem 58:51-Erfolg der Grundstein für eine erfolgreiche EM gelegt.

Es folgten die Spiele gegen Italien (50:76), die Türkei (73:71), Polen (76:39) und Schweden (55:53), die den Einzug ins Halbfinale sicherten. Da war dann zunächst die übermächtige UdSSR der Gegner (55:91), ehe es im kleinen Finale gegen Finnland ging. Mit der Bronzemedaille (Gold UdSSR, Silber Italien) verwies man so renommierte Basketballnationen wie Jugoslawien, Spanien, Griechenland oder Israel hinter sich.

Der damalige Headcoach erinnert sich an das Geheimnis des Erfolges: „Unsere Mannschaft wurde in der Presse als die disziplinierteste der Europameisterschaft gelobt. Taktische Anweisungen wurden ganz genau befolgt – was vor allen Dingen in der Defensive (nur 444 Gegenpunkte – Anm. d. Red.) oft den Ausschlag zu unseren Gunsten gab“, so Callies nach dem Turnier.

Die spielbestimmenden Akteure in der deutschen Mannschaft waren Christian Welp (Osnabrück, 127 Punkte), Ralf Risse (Hagen, 88), Horst Wolf (Heidelberg, 57) und Markus Jochum (Ludwigsburg, 53). Auch der spätere Europameister Kai Nürnberger und heutige DBB-Generalsekretär Wolfgang Brenscheidt (Kapitän) zählten zum Team.

„Der hervorragende Mannschaftsgeist, die spielerische Disziplin, die gute Kondition – das waren die Trümpfe, die stachen. Die Bank war jeweils bei Spielende so erschöpft wie die Spieler auf dem Feld“, berichtete damals der ehemalige DBB-Vizepräsident Dr. Burkhard Wildermuth.

Als Spieler waren damals mit dabei: Ralph Haefcke, Christian Welp, Ralf Risse, Thomas Jung, Mark Schott, Horst Wolf, Thomas Deuster, Markus Jochum, Kai Nürnberger, Till Rothweiler, Wolfgang Brenscheidt und Cornelius Waller.


Die DBB-Kadetten 1981 bei der EM in Saloniki.

 

Weitere Highlights im Jahrzehnt 1980-1989:
– 1983/86: Agon Düsseldorf wird Zweiter im Europokal der Landesmeister
– 1985: Herren-EM in Leverkusen, Karlsruhe und Stuttgart, Deutschland Fünfter
– 1989: adh-Herren gewinnen Universiade-Bronze