Das Finale der FIBA 3×3 Women’s Series im rumänischen Bukarest bedeutet für die 3×3-Damen den Saisonabschluss. Nach dem sensationellen Gewinn der Silbermedaille beim Europe Cup am vergangenen Wochenende in Paris, bestreitet das DBB-Team das Finale der Women’s Series als Mitfavorit. In vier Tour Stops erspielten sich die 3×3-Damen seit Ende Juni 255 Punkte – darunter der dritte Platz in Klaipeda (Litauen) sowie der Titelgewinn in Constanta (Rumänien) – und qualifizierten sich so für das Finale der Turnierreihe.

In den kunstvoll anmutenden Hallen des Parlamentspalast, dem Sitz der rumänischen Abgeordnetenkammer, dominierte Deutschland die Gastgeberinnen aus Rumänien für einen 22:10-Auftaktsieg. Auch die zweite Partie gegen Russland entschieden Svenja Brunckhorst, Jennifer Crowder (Foto links), Sonja Greinacher und Luana Rodefeld (Foto unten) eindrucksvoll mit 19:7 für sich. Damit war der DBB-Auswahl der Platz im Halbfinale bereits nach zwei von drei Gruppenspielen nicht mehr zu nehmen.

Die Partie gegen Rumänien begann aus deutscher Sicht mit einem Block von Greinacher sowie einem verwandelten Distanzwurf durch Rodefeld. Die Rumäninnen fanden allerdings noch besser in die Partie und erspielten sich eine frühe Führung. Durch aggressives Verteidigen der Passwege störten sie immer wieder den offensiven Fluss der DBB-Damen und erzwangen Ballverluste. Als dann mehr Ruhe Einzug hielt im deutschen Spiel, fand der Ball auch wieder seinen Weg durch das Netz: Brunckhorst stieg aus dem Dribbling hoch und netzte ihren Pull-Up, Rodefeld griff ihren eigenen Rebound ab und verwandelte zum 4:5.

Als Greinacher nach Pass von Brunckhorst den 7:7-Ausgleich brachte, war der Knoten geplatzt. Die 3×3-Damen explodierten jetzt förmlich, alles funktionierte. Insbesondere die Spielmacherqualitäten von Crowder waren in dieser Phase wichtig, setzte sie doch ihre Mitspielerinnen immer wieder gut in Szene. Gleich zweimal in Folge traf Brunckhorst aus der Distanz und besorgte damit die Führung zum 11:8. Als kurze Zeit später ihr dritter Wurf von außen durch die Reuse glitt und Crowder über links mit Glas verwandelte, war der Auftaktsieg gesichert. Mit einem extrem tiefen Zweier besiegelte Rodefeld bei mehr als zwei Minuten verbleibender Spielzeit mit ihrem Buzzerbeater sogar den vorzeitigen Sieg über die Gastgeberinnen.

Crowder von außen, Greinacher nach Assist von Brunckhorst, Crowder per Layup: Gegen Russland machte die deutsche 3×3-Nationalmannschaft der Damen genau dort weiter, wo sie zuvor gegen Rumänien aufgehört hatte und ging mit 4:0 in Führung. So früh im Spiel ließen die Russinnen sich aber nicht brechen und gestalteten die Partie nach dem fulminanten Start der Deutschen wieder ausgeglichen. Erst der punktgenaue Lobpass von Crowder auf Greinacher, der das 7:4 brachte, verschaffte wieder ein kleines Polster. Russland schloss aber auch diese Lücke, das Spiel blieb zunächst eng.

Dank unbändigem Einsatz in der Verteidigung, schneller Ballbewegung und einer wurfstarken Svenja Brunckhorst, die erneut zweimal in Folge aus der Distanz traf, setzte sich Deutschland endgültig ab und ging mit einer 11:6-Führung in die letzten vier Minuten. Während die 3×3-Damen auch weiterhin stetig Zählbares auf die Anzeigetafel brachten, blieb Russland hingegen bis zwei Sekunden vor Schluss ohne Punkte. Die Entscheidung fiel dann durch Crowder, die mit ihrem Distanzwurf 90 Sekunden vor dem letzten Buzzer zum 16:6 traf. Erneut dominierte die DBB-Auswahl die Schlussphase und blieb auch im zweiten Gruppenspiel eine ganze Klasse besser als ihre Gegnerinnen. Am morgigen Sonntag spielen Crowder, Rodefeld und Co gegen Kanada um den Gruppensieg. Da die Kanadierinnen ihre beiden bisherigen Partien ebenfalls gewannen, sind beide Teams bereits für das Halbfinale gesetzt.

Svenja Brunckhorst nach Spielende: „Das waren zwei wichtige Auftritte, besonders das erste Spiel gegen Rumänien war richtungsweisend. Wir haben in der Defense wirklich stark gespielt und sind hintenraus schlau auf 22 gegangen. Das zweite Spiel war etwas zerfahren, aber wir haben trotzdem von Anfang an dominiert. Das waren zwei wichtige Pflichtsiege. Morgen steht dann sozusagen das große ‚Finale‘ um den Gruppensieg gegen Kanada an. Die haben ebenfalls zwei Spiele gewonnen und das wird sicher ein gutes Matchup. Wir sind total happy, dass wir so einen guten ersten Turniertag erwischt und uns jetzt schon für das Halbfinale qualifiziert haben. Wir sind auf einer guten Mission!“

Für Deutschland spielten:

Svenja Brunckhorst (Team Bundeswehr, 7, 6), Jennifer Crowder (Flippo Baskets BG 74 Göttingen, 4, 5), Sonja Greinacher (Team Bundeswehr, 5, 5), Luana Rodefeld (Team Bundeswehr, 6, 3)

Sonntag, 19. September 2021
16.05 Uhr: Deutschland – Kanada
18.15/18.40 Uhr: Halbfinalspiele
19.35 Uhr: Finale

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