Nach dem knappen 74:69-Erfolg gegen Finnland gestern beim Gastspiel in Lohja nahm Henrik Rödl seine Mannschaft vor allem nach einem schwachen dritten Viertel vor dem erneuten Aufeinandertreffen gegen die Gastgeber in die Pflicht. Im zweiten Spiel setze sich das deutsche Team souverän mit 107:74 (22:16, 29:17, 33:21, 23:20) durch. Bester Akteur in Reihen der Adlerträger war Lukas Wank mit 17 Zählern, insgesamt punkteten alle eingesetzten Spieler, davon neben Wank vier weitere zweistellig. Das Turnier diente der Mannschaft zur Vorbereitung auf die diesjährige U20-Europameisterschaft in Heraklion/Kreta (11. – 24. Juli 2017).

Der Bundestrainer schickte zu Beginn der Partie Georg Beyschlag, Lukas Wank, Karim Jallow,  Tim Schneider und Moritz Wagner als „Starting Five“ auf das Spielfeld. Das Spiel startete wie gestern zunächst auf Augenhöhe: Finnland legte vor, Beyschlag sorgte für den postwendenden Ausgleich, ehe die Gastgeber erstmals von „Downtown“ zuschlugen (2:5, 2.). Die DBB-Auswahl zog in Person von Wagner wieder nach und konnte kurz darauf das Spiel wieder ausgeglichen gestalten (7:7, 3.). Wagner war es auch, der wenig später mit fünf weiteren Zählern in Folge die erste deutsche Führung besorgte, ehe Daniel Mixich aus der Distanz nachlegte (16:10, 8.). Haris Hujic und Niklas Kiel brachten die Adlerträger bis zur Viertelpause weiter in Front (22:16, 10.).

Kiel eröffnete dann auch den zweiten Spielabschnitt, Kratzer und David Krämer legten nach und brachte die Führung erstmals in den zweistelligen Bereich (28:16, 12.). Die deutsche Auswahl profitierte in dieser Phase vor allem von ihrer enormen Reboundüberlegenheit (15:5 Reb. zu diesem Zeitpunkt). Die Gastgeber verloren offensiv den Zugriff auf die Partie und vermochten es ihrerseits nicht, die flüssige Offensive des DDB-Teams zu stoppen: Krämer schloss einen 13:0-Lauf per Jumper ab (35:16, 13.). In der Folge verkürzten die Finnen wieder etwas, doch Schneider sorgte per Dreier dafür, dass der Abstand komfortabel blieb (42:27, 17.). Wank erhöhte wenig später ebenfalls vom Perimeter, aber die Gastgeber konterten bis zur Halbzeitpause noch einmal mit einem kleinen Lauf. Garai Zeeb versenkte kurz vor der Sirene einen Zweier, stahl anschließend den Ball und bediente Lucien Schmikale mustergültig, der den 51:33-Halbzeitstand besorgte.

Wie am Vortag kamen die Skandinavier nach dem Seitenwechsel fokussierter zurück auf das Parkett. Krämer konnte zunächst zwar den Vorsprung auf über 20 Punkte erhöhen, doch ein 6:0-Zwischenspurt der Gastgeber zehrte diesen wieder etwas auf (54:39, 22.). In der Folge blieb es einige Zeit ausgeglichen, ehe Krämer wieder von jenseits des Perimeters zuschlug und Jallow zwei Freiwürfe einnetzte (64:43, 25.). Krämer, erneut per Dreier, und Kratzer zwangen die Gastgeber zu einer Auszeit, doch auch im Anschluss blieb die DBB-Auswahl tonangebend (70:48, 26.). Bis zur letzten Unterbrechung vor dem Schlussabschnitt gelang es den Finnen nicht, den Abstand signifikant zu reduzieren, im Gegenteil: Das deutsche Team behielt weiter den Fuß auf dem Gaspedal und vergrößerte den Vorsprung beständig (84:54, 30.).

Das vierte Viertel ließen die ING-DiBa-Korbjäger dann etwas ruhiger angehen, ohne jedoch gänzlich den Spielfluss zu verlieren. Die SKandinavier kamen zu einigen Treffern von „Downtown“ und näher am Korb, was die DBB-Auswahl meist mit der entsprechenden Antwort quittierte (91:64, 34.). Die Adlerträger gestatten ihren Kontrahenten wenig Ergebniskosmetik und zeigten sich offensiv vielseitig und effizient: Tim Schneider stellte per „And-One“ auf 100:70 (37.). Nach 40 Spielminuten stand für das Rödl-Team ein ungefährdeter 107:74-Sieg zu Buche.

Entsprechend zufrieden zeigte sich der Bundestrainer nach dem Spiel: „Das war eine gute Steigerung zu gestern. Wir haben insgesamt sehr gut zusammen und vor allen Dingen ruhiger gespielt. Jetzt freuen wir uns auf die Europameisterschaft.“ Bei der EM trifft das deutsche Team auf Schweden, Tschechien und die Gastgeber aus Griechenland. Das erste Spiel bestreiten die Adlerträger gegen die Skandinavier am 15. Juli um 12:45 Uhr deutscher Zeit.

Für Deutschland spielten:
Georg Beyschlag (FC Bayern München, 2), Haris Hujic (TSG Westerstede/Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB, 7), Karim Jallow (FC Bayern München, 2), Niklas Kiel (FRAPORT SKYLINERS, 10), David Krämer (BB Ulm/Neu-Ulm / ratiopharm ulm / Weißenhorn Youngstars, 14), Leon Kratzer (s.oliver Würzburg, 9), Daniel Mixich (NINERS Chemnitz e.V., 6), Lucien Schmikale (Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB, 2), Tim Schneider (ALBA BERLIN/Lok Bernau, 13), Moritz Wagner (University of Michigan/USA, 11), Lukas Wank (s.Oliver Würzburg, 17), Garai Zeeb (FRAPORT SKYLINERS/Juniors Frankfurt, 6), Moritz Hübner (Hamburg Towers, 8).