Vier Jahre voller Verletzungen, Rückschlägen, Zweifeln und Ängsten liegen hinter Maximilian Kleber, als er sich im vergangenen Sommer dafür entscheidet, ins Ausland zu gehen. In der Fremde will er einen Neustart beginnen, weg aus der Heimat, auch aus dem Schatten heraustreten, den sein berühmter Würzburger-Kollege wirft. In Santiago de Compostela läuft Maxi Kleber seitdem für Rio Natura Monbus in der 1. spanischen Liga (ACB) auf und zählt bereits in seinem ersten Jahr zu den absoluten Leistungsträgern im Team. 31 Spiele absolvierte er in seiner ersten Saison im Ausland, traf dabei 43 Prozent seiner Würfe aus dem Feld (11, 4 Punkte im Schnitt) und sammelte 6,2 Rebounds ein. Im aktuellen MVP-Ranking der ACB liegt er auf Rang sechs, was seine Position angeht. In seiner Premierensaison in Spanien gelang Kleber fast alles. Ein 36-Punkte-Spiel, in seinem ersten Spiel 100 Prozent Trefferquote, sowohl was die Zwei-Drei- und die Freiwürfe angeht. Nur ein Ziel konnte er nicht erreichen – die Playoffs.

Doch die Saison ist für den Würzburger damit nicht beendet. Der Power Forward dürfte eine der Stützen des DBB-Teams in diesem Sommer werden. Bundestrainer Chris Fleming hat ihn jedenfalls längst auf dem Zettel, wenn er „vom möglicherweise besten Rebounder der Nationalmannschaft“ spricht und ihn Maxi Kleber „einen der variabelsten Spieler Deutschlands“ sieht. Dies konnte der 2,07-Meter-Mann auch im vergangenen Jahr beweisen, als er als Rookie im DBB-Trikot durchschnittlich 11,3 Punkte auflegte und in den Spielen gegen Portugal, Russland (Foto) und insbesondere Österreich zu einem der Matchwinner mutierte. „Die EuroBasket in diesem Jahr wird sicher ein Highlight“, sagt er und fügt hinzu: „Mit Dirk Nowitzki in Berlin aufzulaufen wäre ein Traum. Auch wenn da viele Faktoren eine Rolle spielen, würde ich es mir wünschen, wenn er spielen würde“.

In der Vorbereitung auf die EuroBasket 2015 führte kein Weg an Maxi Kleber vorbei, den sie in Spanien schon als den Nowitzki des 21. Jahrhunderts bezeichneten. Beim Besuch in Santiago de Compostela empfängt uns Maxi mit offenen Armen. Fast zwei Tage begleiten wir ihn, schauen ihm beim Training über die Schulter, stemmen mit ihm Gewichte und lassen uns von ihm die schönsten Ecken der kleinen Pilgerstadt im Nord-Westen Spaniens zeigen. Man kann verstehen, dass er sich hier wohlfühlt. Die Altstadt ist wunderschön, die Menschen freundlich und der Verein sehr familiär. Hier sind sie mächtig stolz auf ihren Maxi, wie ihn Pressesprecherin Jessica Amado nennt. Optimale Bedingungen also für DBB-Nationalspieler Maximilian Kleber, sich weiter zu entwickeln. Und optimale Bedingungen für das Porträt mit DBB-TV:

 

In der nächsten Folge unserer Reihe stellen wir Ihnen Tibor Pleiß vor.

Die letzten drei Porträts von Niels Giffey, Dennis Schröder und Maodo Lo finden Sie auf dem DBB-TV YouTube-Kanal oder hier: