Mit fassungslosem Entsetzen hat der Deutschen Basketball Bund auf die Nachricht vom Tod des langjährigen Nationalspielers Ademola Okulaja reagiert. Der ehemalige Nationalmannschafts-Kapitän verstarb heute in Berlin und wurde nur 46 Jahre alt.

„Wir sind erschüttert und können Ademolas Tod einfach nicht fassen. In Gedanken sind wir jetzt bei seiner Familie, der wir viel Kraft wünschen. Ademola war ein ebenso großartiger Spieler wie Mensch. Ich persönlich habe einen tollen Basketballfreund verloren und werde ihn sehr vermissen! Wir werden uns immer gerne an den kämpfenden und nie aufgebenden Ademola erinnern, der immer alles auf dem Feld gelassen hat. Möge er in Frieden ruhen“, so DBB-Präsident Ingo Weiss in einer ersten Stellungnahme.

172 Mal spielte Ademola für Deutschland, 172 Mal schonte er weder sich noch seine Gegner, 172 Mal gab er alles. Nicht umsonst wurde er „Warrior“ genannt, ein Krieger, der für seine Sache kämpft und sich durch nichts beirren lässt. Mit seinen spielerischen und athletischen Fähigkeiten, aber vor allem mit seiner Einstellung war Ademola Okulaja ohne Zweifel einer der ganz Großen im deutschen Basketball, auf und abseits des Spielfeldes.

Im Mai 1995 begann für den noch 19-Jährigen die Nationalmannschaftskarriere mit einem Spiel im niederländischen Weert, das Deutschland mit 80:79 gewann, Okulaja debütierte mit zwei Punkten. Der Kreis im DBB-Team schloss sich am 18. September 2007 bei der EM in Madrid mit einem 80:71 gegen Kroatien, das die Teilnahme am Vorolympischen Qualifikationsturnier in Athen bedeutete. Gerne hätte er zum Abschluss noch an den Olympischen Spielen teilgenommen, aber ein Tumor in einem Brustwirbel verhinderte das. Davon erholte sich der Forward aber. Insgesamt kam Ademola Okulaja auf 1.794 Punkte im Nationaltrikot.

Okulaja spielte bei sechs Europameisterschaften (1995, 1997, 1999, 2001, 2003, 2007) und bei zwei Weltmeisterschaften (2002, 2006) für Deutschland. Bei der WM 2002 in Indianapolis gewann er mit dem DBB-Team die Bronzemedaille.

Die Zeit von 1995-1999 verbrachte der Verstorbene am US-amerikanischen College. Er war ein North Carolina Tar Heel und spielte unter anderem mit NBA-Superstar Vince Carter zusammen.

Im Laufe seiner insgesamt 20-jährigen Vereinskarriere war Ademola Okulaja für 13 verschiedene Klubs am Ball, darunter natürlich ALBA BERLIN (1994-1995, 1999-2000) sowie einige spanische Klubs (FC Barcelona 2001-2002 unter Svetislav Pesic). Mit ALBA gewann er im Jahr 2000 die Deutsche Meisterschaft, mit dem Klub hatte er auch bereits 1995 den Korac Cup gewonnen. Okulaja beendete seine aktive Karriere 2009 bei den Brose Baskets.

Nach seiner Karriere war Ademola Okulaja als Experte und Co-Kommentator beim TV-Sender Sport1 beschäftigt. Außerdem war er als Spieleragent tätig und betreute zeitweise auch die aktuellen deutschen Nationalspieler und NBA-Akteure Dennis Schröder und Daniel Theis.

So kannte man Ademola Okulaja: Leidenschaftlich kämpfend unter beiden Körben.
Foto: DBB/Camera 4