Das Team Mittelhessen hat sich den dritten Platz beim diesjährigen WNBL TOP4 in München gesichert. Im kleinen Finale setzten sich die Mittelhessinnen gegen den Herner TC mit 74:65 (16:18, 13:15, 24:9, 21:23) durch. Charlotte Kohl (Foto) beim Sieger (29 Punkte) und Emilia Tenbrock bei den Unterlegenen (24 Punkte) waren die besten Werferinnen der Partie.

Wer kann den Frust der gestrigen Niederlage am schnellsten ablegen? Um diese Frage ging es zu Beginn der Partie, die beide Teams mit hohem Tempo aufnahmen. Mittelhessen mit einer überragenden Charlotte Kohl kam besser aus den Startlöchern (3:10, 5.). Der Dreier von Emilia Tenbrock nach sieben Minuten brachte den HTC auf 11:14 heran, aber das Team Mittelhessen hatte unter den Körben klare Vorteile. Doch Herne, das zwei frühe Fouls von Sarah Polleros (Foto unten) verkraften musste, fand immer besser ins Spiel, kam durch Tenbrock zum 16:16-Ausgleich und lag nach zehn Minuten sogar vorne (18:16).

Das Spiel blieb auch in der Folge ausgeglichen. Man merkte beiden Mannschaften an, dass sie sich unbedingt die Bronzemedaille sichern wollten. Das Publikum bekam wechselnde Verteidigungen zu sehen und durfte sich an einer flotten Partie erfreuen. Herne lag meist knapp in Front (24:19, Dreier Polleros, 14.) und bekam jetzt leichtes Oberwasser (26:19), weil der Gegner den Zugriff in der Defense vermissen ließ. Vor allem Polleros nutzte das in dieser Phase, während das Team Mittelhessen bemüht war wieder in die Spur zu finden. Das gelang bis zum Gang in die Kabinen auch, zur Halbzeit war nichts entschieden (33:29).

Die Mittelhessinnen versuchten es nach der Pause mit ihrem „Erfolgsrezept“ Charlotte Kohl, die gemeinsam mit Marie Reichert die Lufthoheit innehatte. Aber Tenbrock hielt aus der Distanz dagegen (38:33, 23.), auch Laura Zolper traf einen Dreier (41:35, 24.). Es entwickelte sich einmal mehr ein intensiver Schlagabtausch auf gutem Niveau. Mittelhessen kam durch einen Dreier von Luzie Hegele zum 41:41 (26.) und schien die Begegnung jetzt drehen zu können (41:43, Kohl). Herne war in den folgenden Minuten völlig von der Rolle und sah sich nach einem 0:18-Lauf fast schon plötzlich mit 41:53 im Rückstand (30.).

Der Dreier von Hannah Hartmann und die Punkte von Hannah Klippel zum 42:58 sorgten mit Beginn des Schlussabschnitts für die vermeintliche Vorentscheidung (31.). Doch es war wieder Tenbrock, die sich energisch wehrte, und Zolper machte an der Freiwurflinie kurz später das 47:58 (32.). Der Hoffnungsschimmer des HTC hatte auch nach 34 Minuten Bestand (51:60), knapp zwei Minuten später ging Tenbrock an die Freiwurflinie: nur noch 52:60. Kohl machte den Vorsprung wieder zweistellig und Michaela Kucera traf nach einer Auszeit an der Linie zum 52:63 (37.). Mit dem 52:65 durch Hegele war die zwischenzeitliche Aufholjagd des HTC endgültig gestoppt, Kohl legte noch ein „and one“ nach, das Spiel war entschieden.

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Fotos: Thomas Brüning