Wir hatten angekündigt, dass es in der WNBL durchaus wieder Überraschungen geben kann und … wir haben uns nicht getäuscht. Die lange Zeit so „normal“ verlaufene Gruppe Süd mutiert mittlerweile zur echten Wundertüte und hat am vergangenen WNBL-Spieltag gleich zwei Resultate zu bieten, die man vorher so nicht erwartet hätte. Wir schauen uns die einzelnen Gruppen kurz vor dem Beginn der Playoffs – acht von zehn Spieltagen sind absolviert – wie gewohnt der Reihe nach an.

Vorrunde Gruppe 1 Nordwest
TG Neuss Junior Tigers – RheinStars Ladies Hürth 80:73
SteelFire 3-2-1 – OSC Junior Panthers 69:70
Metropol Girls – BG Bonn 92 61:57

Noch immer kämpfen drei Teams um die Playoff-Plätze drei und vier. Die OSC Junior Panthers und die Metropol Girls haben sich am Wochenende ihre Plätze hingegen gesichert. Die Chancen gewahrt haben die TG Neuss Junior Tigers (4/4) mit dem umkämpften Erfolg gegen die RheinStars Ladies Hürth (0/8), die einmal mehr recht knapp am ersten Saisonerfolg vorbei schrammten. Ricarda Schott (16), Jana Schnelle (14/17 Reb.) und Lana Spießbach (14) führten das siegreiche Team an, bei Hürth agierten Olivia Okpara (19/15 Reb.), Josephine Tautz (14/12 Reb.) und Isabel Budenz (10) am auffälligsten. Viel Mühe hatten die Metropol Girls (6/2), die immer noch ohne Lilly Kaprolat auskommen mussten, mit dem hartnäckigen Aufsteiger aus Bonn (Spielszene, 4/4). Letztlich gelang die Revanche für die Hinspielniederlage, Amelie Kröner (18/12 Reb.), Julia Martin (17) und Lea Marie Enstipp (11) steuerten die meisten Punkte bei, während bei den nie aufsteckenden Gästen Karoline Steffen (14) und Liv Ackermann (11) am erfolgreichsten warfen. Einen noch größeren Krimi bekamen die Zuschauer in Herne zu sehen, wo sich die OSC Junior Panthers (6/2) nach Verlängerung durchsetzten. Den besseren Start der Osnabrückerinnen (Frieda Bühner 29/17 Reb./EFF 36, Katharina Hoffmeier 14, Tessa Strompen 13) machten die Gastgeberinnen mit einem 28:10 im dritten Viertel wett. In der Verlängerung (5:6) spielte dann natürlich auch das Glück eine Rolle. Bei SteelFire 3-2-1 (4/4) punkteten Sarah Polleros (17), Jule Groll (11), Zoe Perlick (10) und Johanna Mooshage (10) am besten.

Vorrunde Gruppe 2 Nordost
ChemCats Chemnitz – Junior Hurricanes 83:63
ALBA Berlin – Junior-Lions Academy 79:55
TuS Lichterfelde – Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel 65:49

Eine durchschnittliche Leistung reichte Titelverteidiger ChemCats (7/1) zum ungefährdeten Sieg gegen die Junior Hurricanes (1/6), die erneut ohne Lotta Stach antreten mussten. Nicole Brochlitz (15), Luise Rohland (14) und Lilli Frölich (11) machten schnell alles klar und ließen gegen Genevive Wedemeyer (20), Michelle Schischkov (16), Mathilda Hähner (12) & Co. erst im Schlussabschnitt etwas nach. 30:8 gewann ALBA (3/5) den ersten Spielabschnitt, die Partie gegen die Junior-Lions Academy (0/8) war damit ganz früh entschieden. Fortan konnten es Nika van der Brock (24), Leoni Kreyenfeld (12), Inesa Kahrovic (11) und ihre Teamkolleginnen deutlich „ruhiger“ angehen lassen. Annika Sophia Schwarz (13) und Hannah Lehmann (10) waren die erfolgreichsten Korbjägerinnen bei den Gästen. Einmal mehr stark ersatzgeschwächt war für die Girls Baskets (4/3) beim Spitzenreiter TuS Lichterfelde (8/0) nicht mehr drin als 40-minütiger Kampf mit einigen guten Phasen. TuSLi um Helen Spaine (23) und Martha Pietsch (13) geriet gegen Franka Wittenberg (17), Maja Rohkohl (12/14 Reb.) und Johanne Wegmann (11) letztlich nicht in ernsthafte Bedrängnis.

Vorrunde Gruppe 3 Mitte
Dragons Rhöndorf – Rhein-Main Baskets 87:78
Team Mittelhessen – Junior Dolphins Marburg 58:42
DJK Don Bosco Bamberg – Main Sharks 59:72

Der Wechsel auf Zonenverteidigung sowie Leidenschaft und Wille gaben dem Spiel in Rhöndorf nach der Halbzeit (36:47) noch eine Wende. Lange Zeit dominierten die Gäste (3/5) um die überragende Paula Süssmann (Foto re., 33/16 Reb./EFF 45) die Partie, ehe Linda Brückner (27/EFF 27), Emilia Tenbrock (25/11 Reb./EFF 32) und Nika Carstens (23) für die Dragons (6/2) den längeren Atem bewiesen und sich Platz zwei in der Gruppe sicherten. Nur bis zum Seitenwechsel (21:22) hatte Spitzenreiter Team Mittelhessen (7/1) Probleme mit dem Nachbarn aus Marburg (4/5). Dann schafften Elisa Mevius (19/9 Steals/EFF 29), Linn Villwock (10) & Co. schnell Abstand zum Gegner, der in Annika Krusche (11) die einzig zweistellig punktende Akteurin hatte. Auch das zweite Frankenderby entschieden die Main Sharks (4/5) für sich. Bamberg (1/7) um Nina Kühhorn (16) und Nora Hummel (15) konnte den Rückenwind vom ersten Sieg nicht nutzen. Die ausgeglichener besetzten Würzburgerinnen bauten in erster Linie auf Danguole Pupkeviciute (22), Lina Vogt (17/11 Reb.), Antonia Fuchsbauer (13) und Lilly Feistkorn (13).

Vorrunde Gruppe 4 Süd
Pfalz Towers – SG Royals Südwest 86:68
USC Freiburg – Basket-Girls Rhein-Neckar 48:56
TS Jahn München – BSG Basket Ludwigsburg 50:58

Zwei Paukenschläge im Süden! Doch zunächst zum „normalen“ Ergebnis. Die aufstrebenden Pfalz Towers (4/4) nutzten eine gute Phase nach der Halbzeit (36:37) zum Sieg gegen die SG Royals Südwest (1/7). Annika Soltau (27/13 Reb./EFF 29), Bianca Helmig (24/9 Ass./EFF 26) und Malin Beuck (14) legten einen Zahn zu und stellten die Gäste mit Nele Trommer (18), Gabriela Nemcova (16) und Romy Brück (13) letztlich vor zu große Probleme. Zum zweiten Mal in Folge unterlag der USC Freiburg (5/3). Luisa Nufer (23/14 Reb./EFF 26) war einfach zu wenig, um die hochmotivierten Gäste in Schach zu halten. Bei denen war der erste Saisonsieg der Vorwoche offenbar der Knotenlöser, denn Marie Klähn (17/10 St./EFF 26), Eleah Steins (10/11 Reb.) und ihr Team traten ganz anders auf als noch wenige Wochen zuvor. Ebenso überraschend mutet die erste Saisonniederlage der TS Jahn München (7/1) an. Zwar gingen die Münchenerinnen (Talena Fackler 24, Jessica Lange 15/16 Reb.) ersatzgeschwächt in die Partie, aber ein kleines Zwischenhoch im dritten Viertel konterten die Gäste erfolgreich. Die hatten mit Maria Konstantinidou (24/18 Reb.), Clara Gausepohl (15) und Noreen Stöckle (13) die erfolgreichsten Werferinnen und können jetzt sogar noch Platz zwei holen.