Es geht dem Ende entgegen mit unserer Serie, die den Blick auf die weibliche U18-Nationalmannschaft wirft, die bei der EM 2018 in Udine/Italien den Titel gewann und damit für den größten Erfolg im deutschen Basketball-Nachwuchs sorgte. Wie ist die Karriere der Spielerinnen seit dem Triumph verlaufen, wo stehen sie heute? Heute berichten wir über Jenny Strozyk:

Strozyk war beim Titelgewinn 2018 der Motor im deutschen Spiel, der Dreh- und Angelpunkt, die Regisseurin. Die meisten Spielzüge liefen über die quierlige Playmakerin, die ganz „nebenbei“ auch noch zu einer wichtigen Punktelieferantin wurde. 25 Minuten im Schnitt wurde sie von Bundestrainer Stefan Mienack aufs Parkett geschickt und machte ihre Sache gut. 7,4 Punkte, 1,9 Rebounds, 1,3 Assists und 2,1 Steals wurden für die 165 cm große Spielmacherin notiert. Kein Wunder, dass ihr die Erinnerung an 2018 alles andere als schwer fällt:

„Ich erinnere mich sehr gerne an den Sommer zurück, in dem wir die Goldmedaille geholt haben. Das war wirklich ein unbeschreiblich toller Moment für uns alle und auch ein super Sommer rundum, die Truppe, mit der wir zusammengearbeitet und zusammengespielt haben. Ich erinnere mich sehr gerne daran, als mir der Pokal als Kapitänin überreicht wurde und ich mich dann zur Mannschaft hin umdrehen konnte und wir zusammen den Moment genießen konnten. Wir haben den ganzen Sommer hart daraufhin gearbeitet und es hat auch wirklich immer Spaß gemacht. Am Ende haben wir uns das auch hart erkämpft, aber verdient, da können wir glaube ich alle stolz darauf sein, dass wir so einen Teil der Geschichte geschrieben haben im Frauenbasketball. Es hatte eine große Bedeutung für mich, dass ich diesen Sommer miterleben durfte.“

In der Saison 2018/2019 stand Jenny Strozyk für die GiroLive Panthers aus Osnabrück in der 2. DBBL Nord auf dem Parkett. Und war als Youngster ganz wesentlich daran beteiligt, dass der Aufstieg in die DBBL gelang. In 25 Spielen stand sie durchschnittlich 29 Minuten auf dem Spielfeld und lieferte 10,5 Punkte, drei Rebounds, 4,7 Assists und 1,6 Steals. Bis ins Pokalfinale trug es den starken Zweitligisten, erst dort war gegen den gastgebenden Herner TC Endstation (63:79). Der Nationalmannschaftssommer 2019 fand ohne Strozyk statt. In der abgebrochenen DBBL-Saison 2019/2020 wuchs sie zur spielbestimmenden Akteurin heran und zeigte auch auf höchstem nationalen Niveau ihre Klasse. Durchschnittlich 33 Minuten, 9,3 Punkte, 3,3 Rebounds, drei Assists und 1,6 Steals standen nach 20 Spielen für sie zu Buche. Und dementsprechend zufrieden ist die 20-Jährige mit ihrer Entwicklung auch:

„Seit 2018 würde ich meine Entwicklung relativ positiv beschreiben. Danach sind wir ja aus der zweiten in die erste Liga aufgestiegen, was halt auch sehr positiv war, und waren sogar noch im Pokal Final Four in Herne mit dabei. Jetzt in der vergangenen Spielzeit, die abgebrochen wurde, hatte ich auch einen großen Spielanteil in der ersten Bundesliga, war Starting Spielerin, was wirklich viel Verantwortung bedeutet. Das habe ich glaube ich auch bei der EM damals gelernt, auch als Kapitänin ein bisschen die Verantwortung für das Team zu übernehmen. Ich habe viel Selbstvertrauen gewonnen in diesem Jahr und das trage ich die nächsten Jahre weiter mit.“

Wie einige ihrer damaligen Teamkolleginnen an dieser Stelle ebenfalls geschildert haben, möchte Jenny Strozyk künftig zweigleisig fahren. Der Basketball wird aber auch weiterhin eine große Rolle im Leben der Point Guard spielen:

„Ich möchte mich weiterentwickeln und an meinen Schwächen arbeiten und die so gut wie möglich minimieren. Ein Ziel ist es auch mich persönlich zu entwickeln, auf und neben dem Feld. Außerdem möchte ich vielleicht mal gucken, dass ich auch ins Ausland komme, dass ich da noch einmal internationale Erfahrung sammeln werde. Aber neben Basketball sind mir auch mein Studium und die Weiterbildung im Leben sehr wichtig. Von daher lege ich den Fokus auf beide Sachen und möchte erst einmal mein Studium beenden und dann weitergucken.“