Starke Vorstellung der deutschen U16-Jungen. Bei der Europameisterschaft in Novi Sad/Serbien gewann das Team von Bundestrainer Patrick Femerling heute gegen Italien mit 93:80 (24:14, 16:23, 22:14, 31:29) und setzte damit den positiven Weg nach dem verrückten Comeback-Sieg gegen Slowenien fort. Zum Abschluss der EM geht es morgen im Spiel um Platz neun gegen Israel oder Estland (13.45 Uhr).

Die DBB-Akteure machten in den ersten vier Minuten der Partie da weiter, wo sie gegen Slowenien aufgehört hatten. Sehr konzentriert legten sie einen 9:0-Lauf aufs Parkett, Auszeit Italien. Die Antwort der Italiener ließ nicht lange auf sich warten (9:6, 6.), weil sich einige Unkonzentriertheiten ins deutsche Spiel eingeschlichen hatten und „einfache“ Würfe nicht verwandelt wurden. Es ging jetzt munter hin und her, beide Teams ließen in der Defense die letzte Spannung vermissen (19:14, 9.). Das nutzte vor allem Jordan Samare (Foto) und zur Viertelpause stand die bis dato höchste deutsche Führung (24:14).

Wieder machten die Deutschen den Gegner durch Ballverluse unnötig stark, wussten aber offensiv meist zu kontern (29:19, Evans Rapieque, 14.). Es war keine Partie, die auf „letzter Rille“ geführt wurde, und Deutschland verlor Mitte des zweiten Viertels die bis dahin ausgeübte „Kontrolle“ (31:26, 15.), Auszeit Deutschland. Über den dieses Mal nicht schon zu Beginn foulbelasteten Ariel Hukporti kam die DBB-Auswahl anschließend zum Erfolg, aber teils haarsträubende Ballverluste sorgten dafür, dass sich das Femerling-Team nicht absetzen konnte (36:30, 17.). Im Gegenteil, das mit Trauerflor spielende Italien kam zum 36:36-Ausgleich (19.). Zum Seitenwechsel hieß es 40:37 für Deutschland.

Julius Böhmer (Foto re.) und Erik Penteker eröffneten das dritte Viertel jeweils per Dreier (46:37, 21.). Kurz später wurde Hukporti glänzend für einen krachenden Dunking freigespielt. Der Center ließ einen ebenso krachenden „put back“-Dunk folgen und van Slooten netzte einen Dreier: 53:40, Auszeit Italien (24.). Zum Spiel passend gehörten die nächsten Szenen wieder dem Gegner, der binnen einer Minute zum 53:45 kam. Bei in etwa diesem Abstand blieb es im weiteren Verlauf des Viertels (62:51).

Von „downtown“ netzte Penteker zum 65:50, Italien antwortete mit zwei Dreiern, dann war immer wieder Samare zur Stelle. Wirklich sicher sein konnte sich die deutsche Mannschaft nicht, dazu war die Begegnung zu unberechenbar (69:59, 33.). Italien versuchte es über seine starken 1-1-Spieler, die deutsche Defense war aber jetzt aufmerksam. Als Calvin Schaum per Dreier zum 81:63 traf (36.) und Lennart Weber aufdrehte, sah es sehr nach einem deutschen Sieg aus. Das folgende „Austrudeln“ ärgerte den Bundestrainer aber so sehr, dass er seine Jungs in einer Auszeit noch einmal energisch zur Konzentration rief. Italien schaffte nur noch eine leichte Resultatsverbesserung.

„Das war eine gute Teamleistung. Wir haben sehr von dem Sieg gegen Slowenien profitiert und daraus gelernt. Es passieren natürlich immer mal Dinge, die man nicht so gerne sieht, aber es sind ja schließlich noch große Kinder. Wir haben uns heute gut verkauft“, meinte Patrick Femerling.

Für Deutschland spielten:
Elias Baggette (Brose Bamberg, 8), Julius Böhmer (SC Heuchelhof/s.Oliver Würzburg Akademie, 6), Ariel Hukporti (Porsche BBA Ludwigsburg, 12), Erik Penteker (ALBA Berlin, 9), Evans Rapieque (ALBA Berlin, 9), Calvin Schaum (Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS, 8), Luc van Slooten (SC RASTA Vechta/Young Rasta Dragons, 6), Lennart Weber (FC Bayern München, 12), Linus Hoffmann (Hamburg Towers/Piraten Hamburg/SC Rist Wedel), Christian Feneberg (POST SV Nürnberg/TenneT young heroes, 3), Jordan Samare (RheinStars Köln, 20) und Jannis Sonnefeld (Eisbären Bremerhaven).

Boxscore

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