Das sind sie, unsere Gold-Mädchen (Galerie unten). Sensationell haben sie den ersten EM-Titel einer deutschen Nachwuchsmannschaft gewonnen. Mit einer Glanzvorstellung im Finale setzten sie sich gegen die Spanierinnen durch, mit denen man noch eine Rechnung aus dem U16-Finale vor zwei Jahren offen hatte. Doch der Grundstein für die Erfolgsgeschichte wurde gelegt, lange bevor Kapitänin Jenny Strozyk den Pokal in die Luft von Udine stemmen durfte – mit der hervorragenden Jugendarbeit in den Heimatvereinen an der Basis und in den Landesverbänden.

Auf Bundesebene traten Teile des Kaders erstmal 2012 in Erscheinung. Hier nahmen Helena Eckerle und Jenny Strozyk erstmals am Turnier „Talente mit Perspektive“ in Heidelberg teil und gehörten zu den zwölf ausgewählten Spielerinnen. In den folgenden zwei Jahren taten es ihnen neun weitere Europameisterinnen gleich.

Auf dem Weg zum EM-Titel gab es für die Mädchen einige Zwischenerfolge. So holten Helena Eckerle, Julia Förner, Elea Gaba, Magdalena Landwehr und Nina Rosemeyer mit der U15-Nationalmannschaft 2015 die Silbermedaille beim Nordseecup in Dänemark. Meret Kleine-Beek und Landwehr setzten unter der Verantwortung von Gold-Trainer Stefan Mienack ein Jahr später noch einen drauf und gewannen das renommierte Turnier sogar. Im gleichen Jahr holte der „Altjahrgang“ mit  Julia Förner, Jenny Strozyk, Nina Rosemeyer, Leonie Fiebich, Luisa Geiselsöder, Elea Gaba und Jessika Schiffer die Silbermedaille bei der Europameisterschaft, die damals ebenfalls in Udine/Italien stattfand. Nur Spanien musste man sich, anders als in diesem Jahr, zu der Zeit noch geschlagen geben. Luisa Geiselsöder wurde zur wertvollsten Spielerin (MVP) des Turniers ausgezeichnet.

2017 gewann die Mannschaft die U18-B-Europameisterschaft mit einem 67:43-Kantersieg über Gastgeber Irland. Die damit verbundene Qualifikation für die A-EM in diesem Jahr legte den Grundstein für den großen Erfolg am letzten Wochenende. Den MVP-Titel sicherte sich Nyara Sabally, die diese Auszeichnung auch nach dem Finale 2018 in Udine entgegennehmen durfte. Für Elea Gaba ist die U18-EM schon das zweite Turnier in diesem Sommer. Sie kann schon Auftritte bei den U20-Damen nachweisen. Im Juli erreichte die Chemnitzerin mit der Mannschaft von Hanna Ballhaus in Sopron/Ungarn den neunten Platz.

Auch abseits der internationalen Vergleiche konnten viele Spielerinnen schon Erfolge feiern. In der WNBL stehen sich die Mitspielerinnen aus der Nationalmannschaft häufig gegenüber, sodass ein Wettbewerb auf hohem Niveau stattfindet – mit unterschiedlichem Ausgang. 2018 holten Emily Bessoir und Leonie Fiebich den Titel nach München. Die beiden Jahre zuvor durfte sich Nina Rosemeyer mit Braunschweig/Wolfenbüttel Deutsche Meisterin nennen. In den letzten drei Jahren erreichten zudem Julia Förner,  Magdalena Landwehr, Nyara Sabally, Meret Kleine-Beek und Jessika Schiffer das Final Four. Luisa Geiselsöder und Helena Eckerle durften für ihre Vereine sogar schon in der 1. Bundesliga antreten.

Das große Ziel – Europameister werden – ist jetzt erreicht. Man darf gespannt sein, wie die Mädchen sich bei den kommenden U20-Vergleichen sowie bei den A-Damen schlagen werden und wie ihre weiteren Karrieren verlaufen.

 

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