Am gestrigen zweiten Vorrunden-Spieltag der Youth Olympic Games haben die deutschen 3×3 U18-Mädchen (v. li.) Emma Eichmeyer, Helena Eckerle, Emily Enochs und Michaela Kucera zwar das Viertelfinale knapp verpasst, aber das ist für uns natürlich kein Grund sie links liegen zu lassen. Wir haben sie zu ihrer bisherigen Zeit in Buenos Aires gefragt und dabei den noch etwas schmerzhaften sportlichen Teil so gut wie ausgeklammert. Es folgen einige interessante Aussagen wie zum Beispiel, dass viele Menschen in Buenos Aires auf den Dächern leben und einiges mehr:

 

Wie ist der bisherige Eindruck von den YOG und von Buenos Aires?
Michaela Kucera: Nach den ersten Tagen hier bei den Youth Olympic Games konnte sich jeder einen Eindruck machen, wie das hier so abläuft. Was mir auf jeden Fall aufgefallen ist, dass sehr viele Leute zuschauen, mehr, als ich erwartet habe. Egal, in welchem Park, egal, um welche Sportart es geht, es sind immer viele Leute da, zu allen Uhrzeiten, auch wenn Argentinien nicht beteiligt ist. Überall wird viel angefeuert, das überrascht mich positiv und gefällt mir sehr gut. Auch unter den Athleten im Dorf herrscht eine gute Stimmung, das fällt auch sehr auf.
Über Buenos Aires kann ich noch nicht ganz so viel sagen. Was wir bisher gesehen haben, sind hauptsächlich das Olympische Dorf und die Wettkampfstätten. Als wir einen kurzen Einblick in die Stadt bekommen haben, ist aufgefallen, dass es alles sehr eng ist und dass man sieht, wie wir auch schon im Vorfeld gehört haben, dass die Stadt sehr viel auch auf den Dächern lebt. Wenn wir mit dem Bus vom Dorf zum Park unterwegs sind, fahren wir durch verschiedene Viertel. Man sieht, dass es hier Regionen gibt, in denen es besser aussieht, man sieht aber auch ärmlichere Regionen. Im Dorf bekommen wir davon aber nicht viel mit. Das Wetter ist gut, die Sonne scheint so gut wie immer, das Klima ist angenehm. Die Leute sind alle freundlich, offen und hilfsbereit, auch wenn die englische Sprache nicht immer funktioniert. Aber mit Händen und Füßen läuft das schon, man hilft sich gegenseitig, das ist sehr angenehm.

 

Was macht ihr abseits der 3×3-Spiele und des 3×3-Trainings? Welche anderen Sportarten konntet ihr schon besuchen?
Emily Enochs: Wir gehen viel zu anderen Sportarten und gucken uns die verschiedenen Wettkämpfe an. Wir waren beim Fechten und Schwimmen, möchten uns aber auch noch Beachvolleyball, Beachhandball und Rugby angucken und noch viele andere Sachen ausprobieren. Dann unternehmen wir viel mit anderen deutschen Athletinnen und Athleten. Zum Beispiel sind wir dann abends auf den Zimmern noch zusammen und unterhalten uns ein bisschen, essen zusammen Mittag und schließen neue Freundschaften. Außerdem nehmen wir am „Learn & Share“-Programm teil und lernen da alles kennen. Ich zum Beispiel habe schon meinen Körper ausmessen lassen und geguckt, wo ich Schwächen habe und wo meine Muskeldefizite liegen. Es gibt viele Angebote. Es gab beispielsweise einen Besuch in einer deutschen Schule hier in Buenos Aires. An diesen Angeboten möchte wir auch in den nächsten Tagen teilnehmen, um einfach ein bisschen mehr über uns selber zu lernen und über die verschiedenen Competitions.

 

Wie ist der Kontakt innerhalb der deutschen Delegation sportartübergreifend?
Emma Eichmeyer: Wir haben viel Kontakt unter den Athletinnen und Athleten der verschiedenen Sportarten und auch mit den Trainern und Betreuern. Vor allem feuert man sich gegenseitig an. Bei unseren Spielen waren viele Athletinnen und Athleten, die uns unterstützt haben. Genauso waren wir bei anderen Wettkämpfen und haben dort angefeuert. Man hat wirklich täglichen Austausch und fragt sich gegenseitig, wie man sich fühlt. Wenn zum Beispiel jemand krank war, fragt man, wie es geht usw.. Der Kontakt ist auf jeden Fall schon eng und wir sprechen jeden Tag mit den Athletinnen und Athleten der anderen Sportarten und erfahren dann ganz viel.

 

Was hattet ihr euch für die beiden abschließenden Vorrundenspiele gegen Iran und Ungarn vorgenommen?
Helena Eckerle: Wir wollten gegen den Iran schnell klar machen, dass wir die bessere Mannschaft sind und das Spiel gewinnen werden. Anfangs war es etwas ungewohnt gegen die Iranerinnen zu spielen, da sie einfach einen anderen, unstrukturierteren Basketball spielen. Aber letztlich haben wir dominiert und das Spiel klar gewonnen. Gegen Ungarn haben wir uns vorgenommen, den Korb zu attackieren und so hart wie möglich verteidigen. Das ist uns glaube ich auch in der ersten Hälfte des Spiels sehr gut gelungen. Die Ungarinnen hatten uns wohl nicht so stark erwartet. Dann aber war es wie abgerissen, nichts hat mehr funktioniert, die Kräfte haben nachgelassen und wir konnten Ungarn nicht mehr stoppen. Wir sind aber insgesamt trotzdem zufrieden mit unserem Auftreten hier. Und ein bisschen stolz, dass wir so viel Kampfgeist hatten, gegen Ungarn eine vorzeitige Niederlage zu vermeiden. In jedem Fall war es eine tolle Erfahrung hier dabei zu sein und jetzt gucken wir mal, ob beim Shoot-out Contest noch was geht.

 

Aktuelle Infos zum Event gibt es hier: Livestream Youth Olympic Games teamdeutschland.de