Der Jubel in Schwarz-Rot-Gold war gestern nicht mehr zu bändigen, als die deutschen U18-Mädchen es wirklich geschafft hatten, den EM-Titel zu gewinnen. Durch einen 67:54-Sieg holte das Team von DBB-Bundestrainer Stefan Mienack den Pott nach Hause. Damit schreibt der Nachwuchs Geschichte, denn noch nie zuvor hat eine DBB-Jugendmannschaft eine Europameisterschaft gewinnen können.

Nach einer etwas holprigen Vorrunde samt einer Niederlage gegen Ungarn, konnten sich die jungen Adlerträgerinnen von Spiel zu Spiel weiter steigern. Dank eines deutlichen Halbfinal-Erfolg über Lettland am Samstag, lösten sich die Gesichter bei den DBB-Verantwortlichen. Doch was dann am gestrigen Sonntagabend folgen sollte, übertraf alles. Direkt in den ersten Minuten gab Deutschland den Ton an. Mit einem 10:2 starteten die DBB-Mädchen hellwach und hinterließen Eindruck bei den Spanierinnen. Danach flachte der deutsche Spielrausch etwas ab – mit der Sirene gab es einen spanischen Dreier zum 19:13.

Doch im zweiten Abschnitt war Deutschland nun wieder voll konzentriert da. Leonie Fiebich versenkte ihren zweiten Dreier zum 24:13. Besonders bitter dann die Verletzung von Nyara Sabally. Die Berlinerin musste in die Kabine, doch davon ließen sich die Teamkameradinnen scheinbar nicht beeindrucken. Leonie Fiebich überragte weiter und übernahm für ihre verletzte Kollegin.

Was auch immer Spanien probierte, die deutsche Auswahl war nicht zu stoppen und so sah es bereits zur Halbzeit nach einem ganz eindeutigen Ding aus. Einen Leckerbissen gab es dann noch für die Halbzeitpause – Fiebich versenkte einen Wurf von der Mittellinie zum 43:24: heute sollte alles klappen. Auch nach dem Seitenwechsel blieb alles beim Alten. Deutschland hatte das Spiel im Griff und die Spanierinnen schienen sich die Zähne auszubeißen. Doch durch einen Dreier war Spanien plötzlich wieder auf 49:36 dran. (28.) Folgerichtig beruhigte Mienack erst einmal das Spiel mit einer Auszeit.

Im Schlussviertel fielen zwei Minuten lang keine Punkte, ehe die starke Strozyk an der Freiwurflinie traf (53:37). Mit dem 56:40 durch Geiselsöder fünf Minuten vor Schluss war das Ding dann durch. Ein perfektes Geschenk für Geburtstagskind Stefan Mienack. Dann war es endlich soweit: Jenny Strozyk riss den Pokal in die Luft. Besondere Ehre wurde dann auch noch Nyara Sabally zu Teil, die wie bereits im vergangenen Jahr bei der B-EM MVP des Turniers wurde. Auch Leonie Fiebich wurde für ihre starken Leistungen ausgezeichnet, sie wurde in die ALLSTAR FIVE berufen.