Drei Tage in Folge waren auf dem Twitch-Kanal des DBB Hochkaräter auf dem virtuellen Parkett zu bestaunen. Mit Leidenschaft kommentiert von Dré Voigt und C-Bas übertrug DBB-TV die FIBA eSports Open III. Wieder erreichte das deutsche Team das Finale, wieder war die Türkei dort einfach das bessere Team.

Die deutsche eSports-Nationalmannschaft beendete auch ihren zweiten Auftritt bei den FIBA eSports Open auf einem starken zweiten Platz. Nach einem knappen 42:45 im ersten Spiel der Finalserie (Best-of-3) unterstrichen die Türken in Spiel zwei ihre Klasse und sicherten sich mit einem dominanten 63:46-Sieg den zweiten Europe-Conference-Titel in Folge. „Die Rebounds haben wirklich viel ausgemacht. Sie haben viele Second-Chance-Punkte gehabt und auch die Fastbreaks extrem gut ausgenutzt“, sah DBB-Debütant Dogan Gümül die Hauptprobleme im Finale gegen die Türken.

Nach der Gruppenphase, vor allem nach den beiden Partien zum Auftakt, hatte wohl noch niemand damit gerechnet, dass die Mannschaft um die Kapitäne Jannis „JLB“ Neumann und Marcel „MGoCrzy“ Stohl auch bei der dritten Ausgabe des FIBA-Turniers im Endspiel um die europäische Krone kämpfen würde. Im ersten Spiel der Gruppe zwei setzte es gegen Frankreich eine ernüchternde 47:66-Niederlage. Bereits früh im Spiel geriet das DBB-Team zweistellig in Rückstand und fand gegen stark aufspielende Franzosen keinen Anschluss.

In der zweiten Begegnung am Freitagabend erwarteten eSports-Fans, die das Geschehen im Livestream von DBB-TV verfolgten, ein klares Ergebnis gegen Luxemburg. Von Siegen mit 30 Punkten Unterschied war dort die Rede. Doch die Luxemburger bewiesen einmal mehr, dass bei Turnieren auf diesem Niveau kein Teilnehmer unterschätzt werden sollte: 53:60 ging die Partie an den Underdog. Das Weiterkommen ins Viertelfinale hing nach zwei Niederlagen zum Auftakt nun vom alles entscheidenden Spiel gegen Spanien ab – einem der Top-Favoriten!

Es sollte das Comeback des Teams werden, das Fans bereits während des Turniers im vergangenen Dezember bewundern durften. Defensiv gut aufgestellt, präzise in den Rotationen und vorne treffsicher wie ausbalanciert. Aus einer starken Teamleistung erwuchs so der deutliche 63:43-Sieg. Die Teilnahme am Viertelfinale war sicher.

Dort wartete am Samstagmittag der Sieger der FIBA eSports Open I. Die Italiener zählten auch dieses Mal wieder zu den Titelkandidaten und waren keineswegs auf die leichte Schulter zu nehmen. Das deutsche Team jedoch hatte sich gefunden. Den Unterschied im ersten Spiel der Best-of-3-Serie machte Patrick „Liz1of1“ Lizius, der hinten den Anker der Verteidigung gab und vorne mit wichtigen Offensivrebounds und Punkten in der Zone zum X-Faktor aufstieg. 56:50 hieß es nach Spiel eins des Viertelfinals, bevor die Mannschaft in Spiel zwei ihre beste Leistung des Turniers darbot. Angeführt von „IIDOGAN“, der sein heißes Händchen von Downtown fand, sicherte sich das DBB-Team mit dem eindeutigen 63:34 den Einzug ins Halbfinale.

Das Wiedersehen mit Frankreich in der Halbfinalserie gestaltete sich sehr viel ausgeglichener als noch in der Gruppenphase. Dank starker Leistung des zweiten DBB-Debütanten Tim „GotDaBoard“ Schneider und vollem Teameinsatz gewann man Spiel eins mit 66:59. Daraufhin kam Frankreich zurück in die Serie (59:53) und erzwang das entscheidende dritte Spiel. Dort ließ sich Deutschland allerdings nicht mehr aus der Ruhe bringen und revanchierte sich mit einem deutlichen 53:40 für die bittere Niederlage der Vorrunde.

Dieser Lauf fand im Finale jedoch leider sein Ende. „Die Türkei ist eine sehr eingespielte Truppe, spielen alle im selben Team. Ich denke, das hat am Ende auch den Unterschied gemacht“, attestierte „IIDOGAN“ nach dem letzten Buzzer am Sonntag dem türkischen Team seine Überlegenheit. „Die Türkei war der Favorit. Sie sind mit Abstand die beste Mannschaft in Europa, aber wir sind trotzdem sehr stolz auf das, was wir geleistet haben. Nach den ersten beiden Spielen hat das keiner erwartet. Wir haben uns deutlich gesteigert und sind wirklich zufrieden mit dem Resultat. Auch, wenn wir natürlich sehr enttäuscht sind, dass wir das Finale verloren haben.“