Der erste Finalist des diesjährigen WNBL TOP4 in München steht fest. Die Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel setzten sich in der „Höhle des Löwen“ gegen die TS Jahn München mit 75:60 (11:14, 13:13, 28:22, 23:12) durch und erreichten damit zum zweiten Mal in Folge das Finale. Im vergangenen Jahr waren sie dann vor eigenem Publikum dem Herner TC unterlegen. Maileen Baumgardt und Nina Rosemeyer (je 16) erzielten die meisten Punkte beim Sieger.

Beide Teams begannen in der engen und mit rund 300 Fans gut gefüllten Halle mit hohem Tempo, München suchte bedingungslos und mit Erfolg den Weg unter den gegnerischen Korb (5:2, 3.). Die Girls Baskets reagierten schnell und boten wechselnde Verteidigungen an. Die Nervosität war deutlich spürbar, besonders bei den Distanzwürfen zitterte so manches Händchen. Jahn kam in einer hektischen Partie insgesamt besser zurecht, während Braunschweig-Wolfenbüttel noch nach einem Rhythmus suchte (11:8, 7.). Dann netzte Leonie Rosemeyer den ersten Dreier für die Girls Baskets (13:11, 9.), aber die Gastgeberinnen behaupteten nach dem ersten Viertel ihre Führung (14:11).

Und bauten diese aus, weil die Gäste nach wie vor keine Bindung zum Spiel fanden und gegen die druckvolle Defense der Turnerschaft so ihre Probleme hatten  (20:11, 13., Emily Bessoir). Beim 11:22 aus eigener Sicht nahm Girls Baskets-Headcoach Hanna Ballhaus eine dringend benötigte Auszeit, ihr Team hatte den Anschluss verloren. Der Vorjahreszweite mühte sich bis zu diesem Zeitpunkt mit 23-prozentiger Wurfquote durch die Partie und ließ zu viele „einfache“ Körbe des Gegners zu. Rosemeyers zweiter Dreier und ein Nahdistanztreffer von Merit Brennecke führten die Girls Baskets nach 16 Minuten heran (24:18), Rosemeyer ließ einen weiteren Dreier folgen, das Momentum wechselte (24:21, 17.). Der Kampf wurde verbissener, bei Jahn war der Faden im Angriff komplett gerissen (24:23, 19.). Johanna Häckel stoppte den Negativlauf der Turnerschaft mit einem Dreier, die „box and one“-Defense gegen Leonie Rosemeyer zeigte Wirkung (27:24, 20.).

WNBLTOP4-2016-1.HF-Reboundkampf-300breitNina Rosemeyer machte es ihrer älteren Schwester nach und erzielte per Dreier den 31:31-Ausgleich (23.). Maileen Baumgardt zeichnete für die erste Gästeführung verantwortlich, aber die starke Bessoir schlug umgehend zurück, wieder gekontert von Baumgardt. Die Partie wogte hin und her, Bessoir wurde glänzend eingesetzt und hielt Jahn im Spiel (42:41, 26.). Die bis dahin eher unauffällige Leonie Fiebich setzte energisch nach und beim 48:43 nach 28 Minuten war die starke Phase der Gäste scheinbar vorbei. Aber Henriette Höfermanns Dreier tat den Girls Baskets gut, Brennecke traf zum erneuten Ausgleich (48:48, 29.). Nach 30 Minuten hatten die Girls Baskets die leicht besseren Karten (49:52).

Vor dem vierten Spielabschnitt wurde Luisa Geiselsöder vom TSV 1861 Nördlingen als MVP der WNBL-Saison 2015/2016 ausgezeichnet. Dann ging es in die letzten zehn Minuten. Beide Teams mobilisierten die letzten Kräfte, den längeren Atem schienen die Girls Baskets zu haben: 51:58 (33.). Jahn, das die Rebounds überraschend klar dominierte (42:32 zu diesem Zeitpunkt), stemmte sich gegen die drohende Niederlage, Bessoir besorgte das 54:58 (34.). Aneliya Draganova schaffte mit einem „and one“ die Vorentscheidung (54:64, 36.). Die Girls Baskets ließen sich jetzt nicht mehr beirren und freuten sich über das Erreichen des morgigen Finales.

TS Jahn München
Johanna Häckel 7, Sophia Mühling 2, Sophia Erlacher 2, Lea Pfeifer 3, Emilie Bessoir 17, Valentina Klocker11, Leonie Fiebich 13, Emma Jessel. Maxine Weber 4, Karla Niklas, Sofija Nikic 1.

Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel
Sina Geilhaar, Maileen Baumgardt 16, Anelia Draganova 10, Henriette Höfermann 7, Tessa Strompen 4, Julina Meinhart, Nina Rosemeyer 16, Leonie Rosemeyer 15, Rebecca Lagerpusch, Sophie Haselmeyer, Maren Fricke, Merit Brennecke 7.

Boxscore