Das JBBL-Finale 2016 steht. Hier die Berichte der beiden Halbfinalspiele:

ratiopharm akademie – TuS Lichterfelde 74:61

Das erste Ulmer Team hat sich den Traum vom Finale vor eigenem Publikum erfüllt: Die ratiopharm akademie setzte sich im zweiten Halbfinale gegen den favorisierten TuS Lichterfelde mit 74:61 durch und trifft im morgigen Finale (ab 11 Uhr auf www.sportdeutschland.tv) auf Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS, die sich im Spiel davor gegen die Metropol Baskets Ruhr durchgesetzt hatten.

Von der ersten Minute spielte die Mannschaft von Trainer Zoltan Nagy furchtlos gegen den Favoriten aus der Hauptstadt. 5:0 lagen die Gastgeber nach vier Minuten in Front, ehe Jason Dörr für die ersten TuSLi-Punkte sorgte. Schon früh zeichnete sich ein interessantes Duell zwischen den beiden Big Men, Lichterfeldes U16-Nationalspieler Hendrik Drescher und Ulms Ungar Mate Fazekas ab. Nach 20 Minuten sollten beide mit 14 bzw. 15 Punkten die Topscorer ihrer Teams sein. Ein Dreier vom frechen Spielmacher Dekan Puhali und zwei Punkte von Fazekas brachten Ulm kurz vor Ende der ersten Halbzeit die erste deutlichere Führung (36:29, 19.) Zur Halbzeit konnte Drescher noch zum 33:36 verkürzen.

Wenn die Lichterfelder in der Nacht nach diesem Halbfinale Albträume haben sollten, dann vielleicht von den vielen Backdoor-Cuts, mit denen die ratiopharm akademie ein ums andere Mal zu leichten Punkten kam, wie beispielsweise nach 25 Minuten durch Jan Hanzalek. Nicht nur dieses Beispiel zeigte, dass die junge Ulmer Mannschaft wie eine gut geölte Maschine funktionierte. Dagegen machte sich bei TuSLi langsam, aber sicher Verzweiflung breit. Sie bekamen keinen Zugriff auf die flinken Guards der Hausherren, und auch Go-to-Guy Drescher kam nicht mehr wie in der ersten Halbzeit zum Zuge. Punkt um Punkt zogen die „Akademiker“ davon, und spätestens beim Zwischenstand von 48:37 (27.) begannen die Ulmer Fans vom „Finale dahoam“ zu träumen.

Und auch im Schlussviertel machten die TOP4-Gastgeber da weiter, wo sie aufgehört hatten: Konzentriert und bissig erstickten sie alle Comeback-Versuche der Berliner im Keim. Ein Dreier von Dörr vier Minuten vor Schluss zum 51:57 sorgte noch einmal kurz für Hoffnung im Lager von TuSLi, aber in der Crunchtime brachte Ulm das Spiel an der Freiwurflinie nach Hause – da nützten auch zwei tiefe Dreier von Jonas Mattisseck nichts mehr.

Bei den Ulmern überzeugten neben Fazekas (19 Punkte) Spielmacher Tim Köpple (18 Punkte, 8 Rebounds, 5 Assists, drei Steals) sowie Moritz Krimmer, der zwar nur vier Punkte erzielte, sich dafür aber satte zwölf Rebounds griff und sechs (!) Blocks hatte.

 

Metropol Baskets Ruhr -Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS 51:55

JBBL20161.Hf-350Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS hat es geschafft: In einer jederzeit engen Partie bezwangen die Hessen die Metropol Baskets Ruhr mit 55:51 und zogen als erstes Team ins JBBL-Finale ein, das morgen ab 11 Uhr auf www.sportdeutschland.tv gezeigt wird. Bester Mann bei den Frankfurtern war Noah Litzbach mit 14 Punkten und sechs Rebounds, Jim Gietz erzielte 14 Zähler. Für die Metropole kam Moritz Plescher auf 14 Punkte.

Die Kuhberghalle war zu Beginn des ersten Halbfinalspiels an diesem Tag schon gut gefüllt, und beide Teams brauchten eine Weile, bis sie ihren Rhythmus fanden. Die Metropole kamen besser aus den Startlöchern und führten nach vier Minuten mit 8:4. In Abwesenheit von Spielmacher Felipe Galvez Braatz übernahm Moritz Plescher Verantwortung und erhöhte mit fünf Punkten in Folge auf 13:5. Frankfurt vergab in dieser Phase einige einfache Korbleger und verpasste es so aufzuschließen. Beim Stand von 16:11 ging es ins zweite Viertel.

Hier besannen sich die jungen Hessen nun auf ihre Stärken in der Verteidigung und setzten die Metropoler stärker unter Druck. Die Folge: Nun verloren die Baskets ein ums andere Mal das Leder, ohne dass Frankfurt daraus aber konsequent Kapital schlagen konnte. Zudem musste Eintracht-Coach Olaf Kanngießer Jim Gietz, im ersten Viertel mit sechs Zählern bester Scorer der Spielgemeinschaft, vorsichtshalber auf die Bank beordern: Der Guard kassierte für im zweiten Viertel sein drittes Foul. Dennoch schien das Momentum nun zugunsten Frankfurts zu kippen: Alvin Onyia brachte sein Team per Korbleger auf 17:19 (17. Minute) heran, und auch in der Verteidigung griffen die Rot-Weißen nun noch beherzter zu. Metropols Big Man Finn Fleute sorgte dann aber mit seinen Punkten vier und fünf wieder für eine Fünf-Punkte-Führung. 26:22 lautete dann der Halbzeitstand.

Spätestens mit dem Seitenwechsel hatten beide Teams ihre Nervosität abgelegt: Frankfurts Noah Litzbach verkürzet mit einem Dreier kurz vor Ablauf der Shotclock auf 27:28, kurz darauf hielt Felix Stahl die Hessen mit einem weiteren Dreier im Spiel (31:32, 15.). Ein krachender Dunk von Litzbach zum 33:33 (17.) sorgte für Begeisterung beim mitgereisten Frankfurter Anhang, das vierte Foul von Metropols Till Hornscheide dagegen für lange Mienen auf der Baskets-Bank. Ein Dreier von Plescher (38:33, 18.) hellte diese wieder auf, doch die Hessen waren drauf und dran, die Partie zu drehen. Kurz vor der Schlusssirene des dritten Viertels erzielte schließlich Alvin Onyia die erste Frankfurter Führung seit der ersten Minute – die Eintracht ging mit einem knappen 40:38-Vorsprung ins entscheidende Viertel.

Und die Mannschaft von Olaf Kanngießer blieb am Drücker, verteidigte weiter effektiv und ließ keine offenen Würfe zu. Zwei Dreier von Dietz und Litzbach sorgten drei Minuten vor Schluss dann für die Frankfurter 48:42-Führung – Finalstimmung kam bei den Hessen auf, erst recht, als der starke Litzbach zwei Minuten vor der Schlusssirene mit einem weiteren Treffer von Downtown für das 51:44. Mit dem Mute der Verzweiflung startete Metropol noch einmal einen Comeback-Versuch: Zwei Dreier von Till Hornscheidt aus „Curry-Entfernung“ zum 48:53 bzw. 51:55 sorgten in der Schlussminute noch einmal für einen leisen Hoffnungsschimmer bei der #besennation, doch Jim Goetz machte mit zwei Freiwürfen zum 55:48 30 Sekunden vor Schluss alles klar. Am Ende siegten die Frankfurter mit 55:51.

Metropol Baskets Ruhr: Plescher 14 Punkte / 5 Rebounds / 5 Assists, Gerke, 4 von Quenaudon 6, Winck 2, Stollorcz 4, Fleute 10 / 12, Hornscheidt 9, Fabek 0, Akporukevwe 0, Sehovic 2, Neusel 0, Bredeck DNP.
Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS: Litzbach 14 / 6, Letsios 7, Gietz 16, Bender 9, Stahl 5, Onyia 4, Dietrich 0, Schärft 0, Vasiljevic 0, Lagerman DNP, Janssen DNP, Kübel DNP.