Die 9. Europameisterschaft in Novi Sad ist vorbei und es waren die erfolgreichsten Meisterschaften für die deutsche Delegation in der Geschichte der Maxibasketballbewegung.

Wir waren nicht nur beim Einmarsch am 25. Juni 2016 die größte Delegation mit insgesamt 15 Mannschaften (sieben Damen- und acht Herrenteams), sondern auch die erfolgreichste Nation überhaupt. Fünf Endspiele und drei weitere Halbfinals wurden bestritten und wir erreichten dabei vier Gold- eine Silber und eine Bronzemedaille. Damit übertrumpften wir sogar zum ersten Mal die sonst so erfolgreiche russische Delegation.

Unsere Damen waren wieder überragend und gewannen die Titel in den gleichen Altersklassen wie in Ostrava (30+ und 45+), und dazu holten sich die Weltmeister vom letzten Jahr auch den Titel eines Europameisters in der Kategorie 55+.

Die Mädels in der Kategorie 30+ machten es wieder sehr spannend und ließen uns ähnlich wie vor zwei Jahren richtig zittern. In dem vielleicht besten Endspiel war es gegen die körperlich überlegenen Russinnen bis in die Schlusssekunden sehr knapp. Der letzte Freiwurf und der anschließende Offensivrebound sicherten uns den 65:63 Sieg. Dieser Erfolg war wirklich verdient, denn nach der Vorrundenniederlage gegen das selbe russische Team wollten die Mädels um Doro Schönau mit den überragenden Magdalena von Geyr und Annika Dankert den Sieg mehr und damit die Goldmedaille.

Die Titelverteidigung gelang auch dem 45+ Team Germany A, das mit fünf Siegen nahtlos an die letzten Erfolge anknüpfen konnte. Alle Spiele wurden klar gewonnen und die Ukraine wie 2014 im Endspiel mit 65:41 besiegt. Die Mannschaft um die überragende Uli Hessenauer war nach einem etwas holprigen Start deutlich besser und wurde verdient Europameister.

In dieser Alterskategorie war wieder eine zweite deutsche Mannschaft beteiligt und es kam zum Aufeinandertreffen beider Mannschaften im Halbfinale. Hier siegte Deutschland A mit 48:28 und es reichte leider nach einer Niederlage gegen Estland 42:47 nur zum undankbaren vierten Platz.

Der dritte Titel ging an die Damen der Kategorie 55+. In einer Neuauflage des Endspiels der letzten Weltmeisterschaft wurde Lettland erneut besiegt und trotz anfänglichem Rückstand mit 43:38 der EM-Titel gewonnen. Diese Konstanz der letzten Jahre verdient ein großes Kompliment.

Einigermaßen überraschend war dann die vierte Finalteilnahme bei den Damen 50+. Die Mannschaft von Rieke Schachtsiek gewann das Halbfinale gegen Finnland mit 32:26, musste sich aber im Endspiel den sehr starken Estinnen mit 35:59 geschlagen geben. Trotzdem war es ein toller Erfolg. Für das zweite Damen 50+-Team lief es nicht so gut, nach drei  Niederlagen und zwei Siegen wurde letztlich der sechste Platz erreicht.

Am letzten Tag gab es dann noch eine weitere Medaille und zwar im kleinen Finale der Kategorie 40+. Mit dem neuen Coach Lauritz Ingram besiegte die Truppe Slowenien deutlich mit 43:26. Mit einer Ganzfeldpresse wurde dieser Erfolg erreicht und damit die Vorrundenniederlage deutlich wettgemacht und die Bronzemedaille gewonnen.

 
FIMBA2016Herren-700

Und nun zu Herren:

Ein großer Traum wurde endlich war. Das Team 65+ um Kapitän Ralph Ogden und Delelegationsleiter „Ducki“ Duchstein gewann die Goldmedaille (Foto). Nach der Silbermedaille vor zwei Jahren und der Bronzemedaille bei der WM in Orlando wurde sehr verdient und überlegen der EM-Titel gewonnen. Alle vier Spiele wurden souverän absolviert und im Endspiel Slowenien deutlich mit 48:32 besiegt. So gab es für die Männer damit die erste Goldmedaille, allerdings war das auch die einzige bei der gesamten Europameisterschaft für Deutschland. Die Siegerehrung war ein sehr ergreifender Moment, denn unsere Zuschauer sangen bei der Übergabe der Medaillen die deutsche Nationalhymne, einfach großartig und unvergesslich.

Die letzten Europameister von 2014, das Team 55+ mit Uwe Horn, konnte ihren Titel nicht verteidigen. Hier war im  Halbfinale gegen Moldawien Endstation (53:61), und auch die Russen konnten im Spiel um Platz drei nicht besiegt werden. So blieb nach dem 47:68 nur der vierte Platz. Hier waren die Erwartungen sicherlich ein wenig höher.

Auch die weiteren Herrenmannschaften mussten sich mit den Plätzen zufrieden geben. Das Team 45+ um Nils Klauck musste nach einigen Verletzungen und zwei Siegen und drei Niederlagen mit Platz zehn zufrieden sein. Von den beiden Mannschaften in der Kategorie 50+ wurden alle acht Spiele verloren und der siebte bzw. der zehnte Platz erreicht.

Die zweite Mannschaft 55+ kämpfte aufopferungsvoll, aber nach drei Niederlagen (eine nach zweifacher Verlängerung) und dem Sieg gegen Polen blieb nur der elfte Platz. Sehr unglücklich lief es für die Mannschaft 60A von Jürgen Freybe. Die Auslosung bescherte uns mit Serbien und Estland die späteren Endspielgegner. So waren wir von Beginn an chancenlos und erreichten in der Platzierungsrunde nach zwei Siegen nur den siebtten Platz. Die zweite Mannschaft in der Kategorie 60+ konnte leider keines ihrer fünnf Spiele gewinnen und landete nach dem unglücklichen 35:38 gegen Österreich nur auf dem zehnten Platz.

Es war eine überragende und sehr erfolgreiche Europameisterschaft 2016. Die Damen haben bei diesem Turnier ihre führende Stellung in Europa bewiesen. Drei Titel, eine Silber- und eine Bronzemedaille sind große Klasse und verdienen höchste Anerkennung. Dazu haben die Ü65 Männer endlich ihren ersten Titel gewonnen und diese Erfolge haben uns zur erfolgreichsten Nation bei dieser EM verholfen.

Wir haben ein ausgezeichnet organisiertes Turnier in Novi Sad erlebt, in tollen Hallen, mit sehr guten Helfern, Organisatoren und Schiedsrichtern. Vielen Dank nach Novi Sad , wir freuen uns alle auf die WM vom 30. Juni.- 9. Juli 2017 in der Toscana, Italien.

Bis bald
Euer Ducki
Prof. Dr. Hans-Jürgen Duchstein
Deutscher Repräsentant der FIMBA