Mit der Diagnose Krebs beginnt ein langer, beschwerlicher Weg – vor allem, wenn die tückische Krankheit bei Kindern zuschlägt. Das Leben wird völlig auf den Kopf gestellt, der Alltag spielt sich nicht mehr zwischen Kindergarten, Schule, Freunden oder Sportaktivitäten ab, sondern auf einer Station in einem Krankenhaus. Neben Untersuchungen, Operationen und Arztgesprächen motivieren die Beteiligten auch zu Sport Bewegung mit maßgeschneiderten Sportprogrammen für die kleinen Patienten.

Bewegung und Sport bei Kindern mit Krebs? Lange hielt man diese Kombination für risikoreich. Inzwischen ist jedoch wissenschaftlich nachgewiesen, dass Bewegung und Sport den Krankheitsverlauf tatsächlich beeinflussen – und zwar positiv.

Vor diesem Hintergrund unterstützt Hans Beth, Chairman der BASKETBALL AID International Tour das Kinderkrebszentrum der Universitätsmedizin Mainz. Auch er ist davon überzeugt, dass körperliche Aktivität wichtig für eine schnelle Genesung der Kinder ist und möchte sich deshalb nachhaltig für das dort laufende Sportprojekt für krebskranke Kinder und Jugendliche einsetzen. Bereits im letzten Jahr gab es sowohl auf der parkähnlichen TSC Mainz-Tennisanlage unter Leitung der Trainerin Ira Schmidt als auch in der Sporthalle des Theresianum mit Coach Hans Beth diverse Schnuppertrainings für die Kinder. Aufgrund der ausschließlich positiven Resonanz des vergangenen Jahres ist geplant, ab Mitte April regelmäßige Sporteinheiten in Tennis und Basketball für die Kinder und Jugendliche des Kinderkrebszentrums anzubieten.

Dafür hat sich Hans Beth „waschechte Profis“ mit ins Boot geholt, denn: Die Tennis- und Basketballteinheiten werden von niemand geringeren durchgeführt als von den lizensierten Trainer des TSC Mainz und der FRAPORT SKYLINERS. Und damit nicht genug: Zum Auftakt der nach Ostern geplanten Schnuppertrainings lädt Hans Beth die kleinen Patienten der Station gemeinsam mit ihren Familien zum Top-Bundesligaspiel der FRAPORT SKYLINERS gegen die Telekom Baskets Bonn ein.

Durch den Besuch des 1. Bundesligaspiels und die Schnuppertrainings sollen die kleinen Patienten wieder in eine Gruppe integriert werden, den Spaß an Bewegung finden und durch regelmäßige Trainings neue Kontakte oder Freundschaften innerhalb eines neuen Vereins knüpfen. Hans Beth ist positiv gestimmt: „Ich freue mich, dass wir mit insgesamt 6.000 Euro Trainerbudget den Kindern die Möglichkeit bieten können, unterhaltsame Tennis- und Basketballluft zu schnuppern. Vielleicht findet der ein oder andere darin eine neue Leidenschaft und in den Ballsportarten sogar ein neues Hobby.“

Auch der Schulleiter des Theresainum Mainz Stefan Caspari zeigt sich begeistert: „Gerne unterstützen wir dieses nachhaltige Sport Charity Projekt, indem wir unsere Baskteballfreiplätze und Sporthalle in Freizeiten zur Verfügung stellen.“ Der Geschäftsleiter der FRAPORT SKYLINERS e.V. Yannick Krabbe ergänzt: „Die Zukunft der Kinder liegt uns sehr am Herzen, dies beweisen wir mit unseren 140 wöchentlichen Basketball-Schul-AGs. Aus diesem Grund haben wir auch hier unsere Unterstützung zugesagt, da das Projekt in beispielhafter Weise Lebensfreude durch den Sport vermittelt.“

Auch Sandra Stössel, leitende Sportwissenschaftlerin und Doktorandin am kinderonkologischen Zentrum Mainz ist davon überzeugt, dass Schnuppertrainings in der Nachsorge für die kleinen Patienten unabdingbar sind: „In den letzten Jahren konnten wir beobachten, dass die Kinder nach einer Therapie tatsächlich weniger aktiv sind als Gleichaltrige. Dem Problem wollen wir natürlich entgegenwirken, indem wir die Kinder auch nach der Therapie in der Nachsorge ganzheitlich begleiten.“

Die Doktorandinnen und Sportwissenschaftlerinnen Sandra Stössel und Silvia Wenzel haben ihren Arbeitsalltag voll und ganz der Bewegung verschrieben: Im Mainzer Kinderkrebszentrum gestalten sie täglich maßgeschneiderte Trainingspläne für die jungen Patienten, führen abwechslungsreiche Sporteinheiten durch, koordinieren Schnuppertrainings in der Nachsorge und sind darüber hinaus stetig um Fortschritt in der Forschung bemüht. Mit ihrer täglichen Arbeit leisten sie einen wesentlichen Beitrag dazu, dass in naher Zukunft hoffentlich jedem kleinen Patienten einer Kinderkrebsstation ein auf die Therapie abgestimmtes Sportprogramm angeboten und damit ein effektiverer Weg zur Heilung aufgezeigt werden kann.

Foto: Frau Dr. Marie Neu; v.l.n.r.: Hans Beth (Chairmann BASKETBALL AID International Tour); Univ.- Prof. Dr. med. Jörg Faber (Leiter des kinderonkologischen Zentrums Mainz und Vorstand der Kinderkrebshilfe e.V.); Sandra Stössel (Sportwissenschaftlerin, Doktorandin und Leiterin des Sportprojekts am kinderonkologischen Zentrum Mainz